Karlsruhe. Der HSV hatte seine Möglichkeiten, aber der Karlsruher SC war einem Sieg näher. Die Hamburger Profis in der Einzelkritik.

Die Karlsruher Fans verabschiedeten den HSV mit Häme. „Nie mehr erste Liga“, sangen die KSC-Anhänger nach dem Schlusspfiff, als die Hamburger in die Kabine gingen. Sie hatten in den 90 Minuten zuvor gemerkt, dass es für den HSV in dieser Form schwer wird, um den Aufstieg mitzuspielen. Karlsruhe hätte angesichts von 22:14 Torschüssen einen Sieg eher verdient gehabt als der HSV, der trotzdem seine Möglichkeiten hatte. Die Einzelkritik.

Johansson: Musste erneut für Heuer Fernandes ran und bewies erneut seine Zweitligatauglichkeit. Hatte dabei das nötige Spielglück auf seiner Seite.

Heyer: Der Allrounder hat in seinem Leben schon alle Positionen gespielt. In Karlsruhe übernahm er nun auch noch die Torwart-Rolle. Klärte gleich zweimal auf der Linie für seinen geschlagenen Kollegen. War immer wach.

David: Wurde deutlich mehr gefordert als in den vergangenen Wochen. Wird aber von Woche zu Woche stabiler und macht immer weniger Fehler. 

Schonlau: Karlsruhes Sturmbulle Hofmann (1,95 Meter) war nicht nur sieben Zentimeter länger, sondern vor allem in Halbzeit eins auch eine Nummer zu groß für ihn.

Muheim: Der Schweizer wird in vier Monaten 24. Die Zweikampfführung des Linksverteidigers erinnert aber noch zu oft an Jugendfußball. Steigerte sich später.

Meffert: Sechs Jahre nach seinem berühmten Relegationshandspiel kehrte er im anderen Trikot zurück in den Wildpark. Wirkte ungewohnt nervös und fahrig.

Reis (bis 45.): Dass der KSC im Mittelfeld fast alle wichtigen Zweikämpfe gewann, lag auch am Niederländer.

Doyle (ab 46.): Walter betont oft, dass dem 20-Jährigen noch etwas fehlt. Nun war das erstmals auch zu sehen. Kicken kann er, aber körperlich muss er zulegen.

Wildes Spiel im Wildpark – HSV gewinnt auch beim KSC nicht

HSV-Profi David Kinsombi (r.) wird von Karlsruhes Jerome Gondorf gefoult.
HSV-Profi David Kinsombi (r.) wird von Karlsruhes Jerome Gondorf gefoult. © imago images/Eibner | Unbekannt
Nach dem 1:1 in Karlsruhe zieht sich HSV-Torschütze Sonny Kittel (r.) frustriert das Trikot über den Kopf. Jonas Meffert (l.) kann’s verstehen.
Nach dem 1:1 in Karlsruhe zieht sich HSV-Torschütze Sonny Kittel (r.) frustriert das Trikot über den Kopf. Jonas Meffert (l.) kann’s verstehen. © WITTERS | Jörg Halisch
Faride Alidou (l.) und Sonny Kittel können es nicht fassen: Der HSV hat auch beim Karlsruher SC nicht gewinnen können.
Faride Alidou (l.) und Sonny Kittel können es nicht fassen: Der HSV hat auch beim Karlsruher SC nicht gewinnen können. © WITTERS | Jörg Halisch
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt konnte mit dem Punkt in Karlsruhe nicht zufrieden sein.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt konnte mit dem Punkt in Karlsruhe nicht zufrieden sein. © WITTERS | Jörg Halisch
Maßarbeit: Sonny Kittel (r.) zirkelt den Ball zur 1:0-Führung für den HSV ins Karlsruher Tor.
Maßarbeit: Sonny Kittel (r.) zirkelt den Ball zur 1:0-Führung für den HSV ins Karlsruher Tor. © imago images/Jan Huebner | Blatterspiel
HSV-Angreifer Sonny Kittel (M.) jubelt über sein Führungstor …
HSV-Angreifer Sonny Kittel (M.) jubelt über sein Führungstor … © dpa | Uli Deck
… und wird anschließend von seinen Teamkollegen gefeiert.
… und wird anschließend von seinen Teamkollegen gefeiert. © dpa | Uli Deck
KSC-Torjäger Philipp Hofmann (M.) glich die HSV-Führung aus.
KSC-Torjäger Philipp Hofmann (M.) glich die HSV-Führung aus. © dpa | Uli Deck
HSV-Torwart Marko Johansson streckt sich bei Philipp Hofmanns Kopfball vergeblich.
HSV-Torwart Marko Johansson streckt sich bei Philipp Hofmanns Kopfball vergeblich. © WITTERS | Jörg Halisch
Für Philipp Hofmann (hinten M.) war es bereits der siebte Saisontreffer in der Liga.
Für Philipp Hofmann (hinten M.) war es bereits der siebte Saisontreffer in der Liga. © dpa | Uli Deck
HSV-Profi David Kinsombi (r.) wird von Karlsruhes Jerome Gondorf gefoult.
HSV-Profi David Kinsombi (r.) wird von Karlsruhes Jerome Gondorf gefoult. © imago images/Eibner | Unbekannt
HSV-Verteidiger Jonas David (r.) kommt vor Karlsruhes Torjäger Philipp Hofmann zum Kopfball.
HSV-Verteidiger Jonas David (r.) kommt vor Karlsruhes Torjäger Philipp Hofmann zum Kopfball. © dpa | Uli Deck
HSV-Profi Ludovit Reis (r.) ist Karlsruhes Marco Thiede auf den Fersen.
HSV-Profi Ludovit Reis (r.) ist Karlsruhes Marco Thiede auf den Fersen. © dpa | Uli Deck
Karlsruhes Marco Thiede (M.) wird von den Hamburgern Ludovit Reis (r.) und Miro Muheim bedrängt.
Karlsruhes Marco Thiede (M.) wird von den Hamburgern Ludovit Reis (r.) und Miro Muheim bedrängt. © dpa | Uli Deck
Karlsruhes Marc Lorenz (l.) versucht HSV-Verteidiger Moritz Heyer zu entwischen.
Karlsruhes Marc Lorenz (l.) versucht HSV-Verteidiger Moritz Heyer zu entwischen. © WITTERS | Jörg Halisch
David Kinsombi (l., gegen Karlsruhes Tim Breithaupt) war anstelle von Faride Alidou in die HSV-Startelf gerückt.
David Kinsombi (l., gegen Karlsruhes Tim Breithaupt) war anstelle von Faride Alidou in die HSV-Startelf gerückt. © WITTERS | Jörg Halisch
A-Jugend-Torhüter Finn Böhmker (l.) durfte in Karlsruhe erstmals bei den HSV-Profis auf der Bank sitzen.
A-Jugend-Torhüter Finn Böhmker (l.) durfte in Karlsruhe erstmals bei den HSV-Profis auf der Bank sitzen. © WITTERS | Jörg Halisch
Trotz 2G-Modells galt auf der Tribüne im Stadion BBBank Wildpark eine Maskenpflicht.
Trotz 2G-Modells galt auf der Tribüne im Stadion BBBank Wildpark eine Maskenpflicht. © WITTERS | JoergHalisch
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich mit seiner Mannschaft nach dem 1:1 beim KSC überraschend zufrieden.
HSV-Trainer Tim Walter zeigte sich mit seiner Mannschaft nach dem Spiel überraschend zufrieden. © dpa | Uli Deck
Vor Spielbeginn zog Nebel ins Stadion.
Vor Spielbeginn zog Nebel ins Stadion. © dpa | Uli Deck
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Kinsombi (bis 62.): Auch er hatte den aggressiven Karlsruhern an alter Wirkungsstätte kaum etwas entgegenzusetzen. 

Alidou (ab 62.): Machte Thomas Gottschalk mit ein paar Unterhaltungsmomenten noch Primetime-Konkurrenz.

Jatta (bis 84.): Vor einem Jahr überrannte er den KSC am selben Ort noch fast im Alleingang. An diesem Abend verrannte und verflankte er sich wie schon so oft in dieser Saison.

Kaufmann (ab 84.): Hatte das 2:1 auf dem Fuß – aber ein Torjäger ist der Stürmer eben nicht.

Kittel: Wenn er seine Freistöße aus dem Halbfeld so präzise treten würde, wie er den Schuss zum 1:0 versenkte, wäre der Topscorer für den HSV noch deutlich wertvoller. 

Glatzel (bis 62.): Der 27 Jahre junge Stürmer sah gegen den zehn Jahre älteren Gordon ziemlich alt aus.

Wintzheimer (ab 62.): Wenn er sich einen neuen HSV-Vertrag erspielen will, muss deutlich mehr kommen.