Hamburg. Fußball macht Spaß, wenn man Anssi Suhonen sieht. Kaufmann erinnert an Schipplock. Und für den Dosenöffner sorgt ein Verteidiger.

Der HSV hat am Sonnabendabend Selbstbewusstsein für den Pokalhit am Dienstag getankt und mühelos 3:0 (2:0) gegen den Karlsruher SC gewonnen. Die Hamburger hatten von Beginn an Spaß und spielten sich warm für das Halbfinale im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg. Die Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Konnte die Zeit nutzen, sich im Kopf schon mal auf die Schusstechniken von Grifo, Petersen oder Sallai vorzubereiten. Ein Ei wurde ihm diesmal nicht ins Netz gelegt.

Heyer: Hinten wurde es ihm viel zu langweilig. Kam seinem siebten Saisontor ein paar Mal nah.

Vuskovic: Durfte sich nur aufgrund der Kittel-Pause als Freistoßschütze ausprobieren. Und versenkte gleich seinen zweiten Versuch in einer Art, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

HSV-Einzelkritik: Dosenöffner Schonlau

Schonlau: Sein feiner Diagonalball auf Jatta war der Dosenöffner des Abends. Danach im Schongang unterwegs.

Vagnoman (bis 73.): Gegen den stämmigen Außenverteidiger wirkten die KSC-Stürmer zahm wie das Osterlamm. Näherte sich Schuss um Schuss Saisontor Nummer eins. Im vierten Versuch war es so weit.

Muheim (ab 73.): Durfte noch ein wenig mitspielen.

Meffert (bis 73.): Nach dem Spiel gegen Ex-Club Kiel konnte er gegen Ex-Club Karlsruhe Kräfte für das Spiel gegen Ex-Club Freiburg sparen.

Die HSV-Analyse:

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David: Durfte auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld mal wieder ein wenig Frustabbau betreiben.

HSV-Einzelkritik: Jatta kann doch flanken

Jatta (bis 66.): Bewies mit seiner butterweichen Hereingabe auf Glatzel, dass Flanken doch in seinem Repertoire stehen. Sein zehnter Scorerpunkt ist persönlicher HSV-Rekord.

Kittel (ab 66.): Wurde zunächst für den Pokal geschont und tat das selbst auch nach seiner Einwechslung. Zündete zumindest einmal wie die Pyrotechnik im Gästeblock.

Suhonen: Fußball macht Spaß. Das merkt man zumindest dann, wenn man den quirligen Finnen spielen sieht. Dribbelte sich wie ein aufgedrehter Osterhase reihenweise durch die Gegenspieler. Darf sich nun auf das Spiel seines Lebens freuen.

Anssi Suhonen begeisterte im zentralen Mittelfeld des HSV.
Anssi Suhonen begeisterte im zentralen Mittelfeld des HSV. © Witters | Unbekannt

Alidou (bis 78.): Viel Hacke, viel Spitze, wenig Geradliniges. Immerhin reichte es noch zu einem Assist.

HSV-Einzelkritik: War's das für Chaki?

Chakvetadze (ab 78.): So wird das nichts mit einer festen Verpflichtung, die sich der Georgier erhofft.

Glatzel (bis 66.): Da staunte selbst das einzig wahre Kopfballungeheuer Horst Hrubesch nicht schlecht. Das 1:0 des Stürmers war wettbewerbsübergreifend schon sein zehntes Kopfballtor.

Wintzheimer (ab 66.): Versuchte sich noch für ein paar Minuten für einen neuen Verein zu empfehlen. Eine aussagekräftige Bewerbung war das nicht.

Kaufmann: Stand pünktlich zum Anstoß auf dem Platz und lief so fleißig an wie Sven Schipplock in seinen besten Tagen. Die Null-Tore-Bilanz des Ex-HSV-Stürmers bleibt aber auch beim Dänen bestehen.

Die Statistik:

  • HSV: Heuer Fernandes – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Vagnoman (72. Muheim) – Meffert (72. David) – Jatta (66. Kittel), Suhonen, Alidou (78. Chakvetadze) – Kaufmann, Glatzel (66. Wintzheimer). – Trainer: Walter
  • KSC: Kuster – van Rhijn, Gordon, Kobald, Jakob – Breithaupt – Gondorf, Wanitzek (75. Lorenz) – Kaufmann (33. O'Shaughnessy), Goller (75. Batmaz) – Hofmann (66. Schleusener). – Trainer: Eichner
  • Tore: 1:0 Glatzel (23.), 2:0 Vuskovic (32.), 3:0 Vagnoman (68.)
  • Gelb-Rot: Gordon (30.)
  • Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler) 
  • Zuschauer: 24.892
  • Torschüsse: 24:3, Ecken: 6:2, Ballbesitz: 64:36 Prozent, Zweikämpfe: 83:75