Hamburg. Der HSV-Trainer erzählt, wie bei ihm zu Hause gefeiert wird – und erinnert sich an einen Glücksmoment seiner Kindheit.
Weihnachtsgeschenke, sagt Tim Walter, brauche er eigentlich gar nicht. Viel schöner sei es für den HSV-Trainer, anderen eine Freude zu machen. „Wenn du in die strahlenden Kinderaugen schaust, macht es mich glücklich“, erzählt Walter in der aktuellen Folge des Podcasts „Pur der HSV“.
Für die Auswahl der Geschenke für die Kinder Maxima, Lara und Lennart sei er zuständig. Auch für seine Schwiegermutter und seinen Bruder, der immer zu Weihnachten mitfeiere, gebe es immer etwas. Und natürlich für seine Frau Katrin: „Wir sagen immer, wir schenken uns nichts, aber irgendwas gibt es dann doch.“
In Vor-Corona-Zeiten ging es am Heiligabend für die Walters nachmittags gemeinsam zur Kindermette. Walter: „Ich bin nicht so der Kirchgänger, aber den Kindern macht das Freude.“
HSV-Trainer Tim Walter kümmert sich ums Weihnachtsessen
Die Geschenke bringe dann das Christkind persönlich. „Die Kinder sehen es sogar“, erzählt Walter. „Wenn die Tür offen ist, fliegt es immer davon. Man muss sich langsam Gedanken machen, wie man es einfädelt. Die Kinder werden älter und hinterfragen mehr. Aber solange sie noch daran glauben, ist es schön.“
Die Feiertage zu Hause mit Frau, Kindern und Labrador Kobe erlebt Walter (46) als „gemütlich-bedächtige Zeit. Wir wohnen in der Nähe von München, da liegt Schnee. Draußen ist es kalt, drinnen schön warm. Der Weihnachtsbaum leuchtet, es gibt Plätzchen, riecht gut. Das ist eine Zeit, in der man mal zur Ruhe kommen und fünfe gerade sein lassen kann.“
Die Zubereitung des Weihnachtsessens übernehme er selbst. Es gebe traditionell Fleischfondue. Das hätten sein Bruder und er beibehalten, nachdem sie mit 18 Jahren von zu Hause ausgezogen waren. Das Fleisch hole er von einem kleinen Bauernhof in der Nähe. Walter: „Die Vorbereitung des Essens macht mir sehr viel Freude, weil ich dann genug Zeit zum Kochen habe.“
Tim Walters schönstes Weihnachtsgeschenk: ein Fußball
Die Familie warte so lange am Tisch. Nach dem Essen werde dann im Hause Walter gespielt, erst Karten („Elfer raus!“), später Brettspiele („Europa-Tour“) – wobei es ihm nicht immer leichtfalle, seinen Ehrgeiz zu zügeln. Auch ein Ball sei immer in der Nähe des Tannenbaums. Im Keller haben die Walters sogar einen Kunstrasen angelegt, auf dem sich die Familie Hockey- und Fußballduelle liefert.
Ein Ball sei auch das schönste Weihnachtsgeschenk gewesen, das Tim Walter selbst je bekommen habe: „einen gelben ‚Tango‘-Ball, da war ich vielleicht acht bis zehn Jahre alt.“
Walter: „Für eine Profikarriere war ich zu sensibel“
Es habe für ihn als Kind nie etwas anderes als Fußball gegeben, von morgens bis abends. Walter: „Für mich war immer klar, dass ich Profi-Fußballer werden wollte. Aber dafür war ich dann viel zu sensibel. Umso schöner ist es, dass es als Trainer geklappt hat und mir das in die Wiege gelegt wurde.“
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Das schönste Geschenk für dieses Jahr kann sich der HSV-Coach am Sonnabend machen: mit einem Heimsieg zum Rückrundenauftakt der 2. Bundesliga gegen den FC Schalke 04 (20.30 Uhr/Sport1 und Sky, Liveticker bei Abendblatt.de). Dann würde es ihm sicher auch nicht schwerfallen, die Kinder am Heiligabend gewinnen zu lassen.
Die Podcast-Episode können Sie in voller Länge hier anhören: