Hamburg. Der 33-Jährige wechselt zur neuen Saison ablösefrei vom HSV zum Bundesliga-Absteiger. Ein Darmstadt-Stürmer soll ihn ersetzen.
Am Sonntagnachmittag sorgte der FC Schalke 04 für einen Paukenschlag. Der Bundesliga-Absteiger hat nach Danny Latza (Mainz 05) seinen zweiten Neuzugang für die Zweitliga-Spielzeit 2021/22 verpflichtet. Und der Name hat es in sich: Die Königsblauen nehmen Simon Terodde (33) ablösefrei vom Hamburger SV unter Vertrag. Der HSV wollte sich zum Abgang des 21-Tore-Stürmers nicht äußern.
HSV spielte beim Vertragspoker mit Terodde auf Zeit
Bei der Personalie Terodde hatte der HSV in den vergangenen Wochen auf Zeit gespielt. Die sportliche Leitung um Sportvorstand Jonas Boldt (39) und Sportdirektor Michael Mutzel (41) sind vom "Zweitliga-Knipser" Terodde überzeugt. Da allerdings bis zur vergangenen Woche auch noch der Bundesliga-Aufstieg ein Thema war, zögerte das Duo, vorzeitig mit Terodde zu verlängern, weil man Zweifel hatte, dass der 33-Jährige auch in der Bundesliga ein verlässlicher Torjäger sein kann.
Nun kam der FC Schalke mit Sportvorstand Peter Knäbel (54) den Hamburgern zuvor. Beim Traditionsverein unterschrieb Terodde einen Einjahresvertrag, der eine Option für eine weitere Saison beinhaltet. „Simon wird unser Offensivspiel mit seinem Gespür für den torgefährlichen Raum und seiner Kaltschnäuzigkeit im Abschluss bereichern. Er kennt die Zweite Liga, hat über viele Jahre die richtige Mentalität und Einstellung nachgewiesen, um dort erfolgreich zu sein. Das macht Simon zu einem zentralen Baustein unserer neuen Mannschaft“, freute sich der ehemalige HSV-Sportchef Knäbel.
Dabei soll der FC Schalke 04 tief in die Tasche greifen. Während Terodde beim HSV rund eine halbe Million Euro Grundgehalt bekommt, soll er nach Informationen der "Mopo" bei seinem neuen Club mehr als das doppelte erhalten.
Dursun lernte das Fußballspielen in Hamburg
Durch den nun feststehenden Abgang von Terodde werden die Hamburger nun in die intensiven Verhandlungen mit Serdar Dursun (29) gehen. Der Stürmer von Darmstadt 98 ist nach der Saison ablösefrei. Erste Gespräche hatte es bereits am Freitag gegeben. Auf Abendblatt-Anfrage wollte sich der Offensivspieler aber nicht zu einem möglichen Wechsel an die Elbe äußern.
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Der gebürtige Hamburger macht keinen Hehl daraus, wie gerne er einmal für einen Club in seiner Heimatstadt im Profifußball spielen würde. Seine Jugend verbrachte er bei der FTSV Lorbeer Rothenburgsort, dem SC Vorwärts-Wacker 04 und SC Condordia Hamburg. Sein Bruder Serkan (20) spielt in der U-23-Mannschaft des FC St. Pauli.
Dursun ist der beste Scorer der Zweiten Liga
In den vergangenen Jahren hat sich Dursun zu einem Topstürmer in der Zweiten Liga entwickelt. In der aktuellen Torschützenliste liegt der Deutschtürke mit 21 Treffern gleichauf mit Terodde auf Platz eins. Mit 28 Scorerpunkten (Tore und Assists) ist Dursun derzeit sogar der beste Stürmer im Bundesliga-Unterhaus.
Ein Selbstgänger wird der Wechsel aber nicht. Dursun soll auch Angebote aus der Türkei sowie der Bundesliga haben. Bei den Fans ist die Meinung durchaus zweigeteilt. Ein Teil würde sich über einen weiteren "Hamburger Jung" im Kader freuen, der andere Teil kritisiert, dass Dursun ein typischer HSV-Transfer wäre, weil die Verantwortlichen genau dann zuschlagen, wenn ein Spieler bereits seinen Leistungszenit erreicht oder womöglich gar überschritten hat.
Sollte der Darmstädter Stürmer nicht zu bekommen sein, könnte womöglich auch KSC-Torjäger Philipp Hofmann (28), an dem der HSV schon mal interessiert war, eine Option werden.