Hamburg. Der HSV hat sich neben einer Ablösesumme auch noch eine Klausel gesichert, die den Club bei einem Weiterverkauf partizipieren lässt.

Als die Mannschaft des HSV am Freitagmorgen den Trainingsplatz im Schatten des Volksparkstadions betrat, fehlte Amadou Onana (19). Der belgische U-21-Nationalspieler hatte sich bereits auf den Weg nach Frankreich gemacht, wo er in Kürze seinen Medizincheck absolvieren und einen Vertrag beim Überraschungsmeister OSC Lille unterschreiben wird.  "Amadou ist schneller gewachsen als der Verein. Es spricht für den HSV, dass man Jungs holt, die nichts gekostet haben und dann für einen gewissen Preis weiterverkauft wird, das war in der Vergangenheit etwas anders", sagte HSV-Trainer Tim Walter.

Amadou Onana (r.) wird ab sofort nicht mehr das Trikot des Hamburger SV tragen.
Amadou Onana (r.) wird ab sofort nicht mehr das Trikot des Hamburger SV tragen. © Witters | Unbekannt

HSV-Trainer Walter sieht Onana-Wechsel mit gemischten Gefühlen

Der 45-Jährige macht aber keinen Hehl daraus, dass er den Kapitän der belgischen U-21-Nationalmannschaft gerne weiter in seinem Kader gehabt hätte. "Amadou ist schneller gewachsen als der Verein. Wir sind uns einig, dass es ein schwerwiegender Abgang ist, weil er extrem viel Potenzial hat, deshalb sehen wir es mit einem lachenden und einem weinenden Auge", erklärte Walter.

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Der Transfer des hochtalentierten Mittelfeldspielers, der sich seit gut anderthalb Wochen abzeichnet, befindet sich auf der Zielgeraden. Die Verhandlungen zwischen den HSV-Verantwortlichen um Sportvorstand Jonas Boldt (39) und Sportdirektor Michael Mutzel (42) und der Führung des französischen Topclubs haben in den vergangenen 24 Stunden deutlich Fahrt aufgenommen.

Dem Vernehmen nach wird der HSV sieben Millionen Euro Ablösesumme erhalten, die aber je nach sportlichem Erfolg noch anwachsen kann.  Bei den Hamburgern geht man intern davon aus, dass Lille für Onana, der beim HSV noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, nur eine Zwischenstation ist.

Vertragsklausel bei Onana: HSV setzt sich durch

Zudem haben sich die Hamburger bei einem ganz wichtigen Vertragsbestandteil durchgesetzt. Nach Abendblatt-Informationen bekommt der HSV mehr als die branchenüblichen zehn Prozent der Ablösesumme, die Lille bei einem möglichen Weiterverkauf generieren würde.

Ob der HSV auf der Position im defensiven Mittelfeld noch einmal nachrüsten wird, ließ HSV-Trainer Walter zunächst offen. "Wir sind zufrieden mit unserem Kader, aber die Transferperiode wird noch etwas dauern. Dann kann man sehen, was noch da ist, ob man Bedarf hat", sagte Walter.