Hamburg. Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg schlagen Fünftligist Finkenwerder 50:19. Wann die Verletzten wieder einsatzbereit sind.

Torsten Jansen kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Das war eine überragende Leistung. Der hat sich im Training schon aufgedrängt und das Vertrauen heute zurückgezahlt“, sagte der Trainer des HSV Hamburg (HSVH) über einen Spieler, der am Sonntagnachmittag gleichzeitig Debüt und Abschied bei Hamburgs Bundesligahandballern gab.

Das natürlich nicht ganz ernst gemeinte Lob für Jari Brüggmann, der eigentlich die Social-Media-Aktivitäten des HSVH verantwortet, hatte Jansen logischerweise mit einem Augenzwinkern versehen.

Handball: HSV Hamburg spendet 10.500 Euro

Fünf Minuten Spielzeit bekam Brüggmann, der den Verein nach mehr als 13 Jahren als Nachwuchsspieler und Mitarbeiter verlassen wird, im Testspiel gegen den TuS Finkenwerder geschenkt – und bedankte sich mit einem Treffer beim 50:19 (22:7)-Erfolg gegen den Hamburg-Ligisten. Noch lauter bejubelten die 1456 Zuschauer nur die Leistung des Fünftligisten, dem im Februar die Sporthalle samt Ausrüstung abgebrannt war.

Die Spendensumme von 10.500 Euro, die das Benefizspiel in der Sporthalle Hamburg einbrachte, kann der TuS gut gebrauchen. Der neue HSVH-Hallensprecher Torben Pöhls feierte insbesondere Finkenwerders Keeper Sven Sommer, der einige schöne Paraden zeigte. Der sportliche Wert des Testspiels war für den HSVH, bei dem sich Kapitän Niklas Weller mit neun Toren als bester Werfer hervortat, überschaubar.

Jansen mit Saisonvorbereitung bisher zufrieden

Erste Erkenntnisse der Saisonvorbereitung hatte Trainer Jansen bereits am Freitag gesammelt, als die Hamburger Zweitligist 1. VfL Potsdam mit 35:30 besiegten. „Mit dem Ergebnis konnten wir zufrieden sein. Auch wenn noch nicht alles gepasst hat, war das für das erste Spiel ein guter Anfang“, sagte Jansen. „Beim Tempo nach vorne und hinten ist noch ein bisschen Luft. Die Abwehr stand auch noch nicht so, wie wir uns das im Idealfall wünschen. Den Fokus im Training hatten wir zuvor aber auch auf den Angriff gelegt.“

Insbesondere für die beiden Neuzugänge Tomislav Severec und Zoran Ilic, die am Sonntag ihr Heimdebüt feierten, ist jede Minute auf dem Feld wichtig. „Die beiden fügen sich nahtlos ein. Natürlich müssen sie jetzt noch mehr Spielpraxis sammeln“, sagte Jansen. „Es sind gute, nette Jungs. Sie sprechen zwar noch nicht so viel, das wird sich mit der Zeit aber auch noch ändern.“

Bitter und Axmann bald wieder zurück

Nur unter den Zuschauern waren am Sonntag noch Torhüter Johannes Bitter (nach Knieoperation) und Rückraumspieler Dominik Axmann (nach Wadenoperation). Insbesondere Bitter könnte jedoch deutlich schneller wieder zur Verfügung stehen als zunächst befürchtet.

„Wenn er diese Woche wieder richtig trainiert, kann man sogar schon überlegen, ob es am Wochenende beim Heide-Cup zu ein paar Kurzeinsätzen reicht“, sagte Jansen über den 40-Jährigen, der vor wenigen Wochen noch nicht einmal sagen konnte, ob er beim Saisonauftakt bei der SG Flensburg-Handewitt am 24. August wieder dabei sein kann. „Wir müssen jetzt abwarten, wie er zurück ins Training findet, und gucken, wie das Knie reagiert“, sagte Jansen.

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Auch Axmann, dem vor eineinhalb Wochen ein vernarbter Bluterguss entfernt worden war, dürfte bis zum Saisonstart fit werden. „Er kann schon auf dem Fahrrad fahren und bald wieder leicht laufen. Das wird hoffentlich schneller gehen als prognostiziert“, sagte Jansen, der den 24-Jährigen in etwa zwei Wochen zurück im Teamtraining erwartet. Und falls es doch etwas länger dauern sollte, hat Jansen ja auch noch Jari Brüggmanns Nummer.