Hamm. Bundesliga-Handballer festigen bei Absteiger Hamm-Westfalen Tabellenplatz sechs. Nächster Gegner ist der Tabellenführer.

Der HSV Hamburg (HSVH) bleibt in der Handball-Bundesliga auf Kurs Europapokal, egal ob es Trainer Torsten Jansen nun gefällt oder nicht, wenn dann am Saisonende der sechste Tabellenplatz das Ticket zum internationalen Wettbewerb bereit hielte. Dafür müssen die Füchse Berlin die European League gewinnen, was gut möglich ist. Das 34:27 (18:12) bei Absteiger ASV Hamm-Westfalen war jedenfalls der siebte Auswärtssieg der Hamburger in dieser Spielzeit – und er war nie ernsthaft gefährdet.

Casper Mortensen holte sich Rat bei seinem Mentalcoach

Als bester Werfer zeichnete sich einmal mehr Linksaußen Casper Mortensen mit elf Treffern aus. Der Däne führt die Schützenliste der Bundesliga jetzt mit 217 Toren an. Nach seiner schwachen Vorstellung am vergangenen Sonnabend beim 28:32 gegen Lemgo Lippe mit nur drei Toren hatte sich der 33-Jährige Rat bei seinem Mentalcoach geholt. „Das war diesmal wieder ganz der alte Casper“, sagte Mortensen nach dem Spiel hocherfreut. „Vom Europapokal reden wir aber nicht jetzt, sondern erst nach der Saison.“

Auch wenn Hamm die Klasse fehlte, festzustellen bleibt: Im zweiten Jahr seiner wieder gewonnenen Erstklassigkeit besitzt der HSVH trotz der Ausfälle einiger verletzter Profis – diesmal auch ohne Fachkraft, sprich Linkshänder im rechten Rückraum – inzwischen genügend sportliche Qualität, um Spiele wie diese souverän zu gewinnen.

Das nächste Spiel gegen Tabellenführer Kiel ist ausverkauft

Die nächste Herausforderung dürfte ungleich schwerer werden: Am 27. Mai empfangen die Hamburger in der mit mehr als 12.000 Zuschauenden ausverkauften Barclays Arena Tabellenführer THW Kiel. „Das war eine sehr solide Vorstellung von uns, auch wenn wir noch höher hätten gewinnen können“, meinte Kreisläufer Niklas Weller, der alle seine vier Torwürfe verwandelte. „Jetzt freuen wir uns alle auf das Spiel gegen Kiel.“

Auch Trainer Jansen schien zufrieden: „Wir haben unsere Außen (Mortensen und Fredrik Bo Andersen, die Red.) im Gegensatz zu unserem Auftritt gegen Lemgo diesmal gut ins Spiel eingebunden und hatten auch wieder eine starke Torhüterleistung.“ Jens Vortmann parierte zwölf Würfe, darunter zwei Siebenmeter.

Meister Magdeburg im Final 4 der Champions League

Der deutsche Meister SC Magdeburg hatte am Mittwoch erstmals das Final 4 der Champions League am 17./18. Juni in Köln erreicht. Nach dem 22:22 im Hinspiel gewannen die Magdeburger das Viertelfinal-Rückspiel gegen Polens Meister Wisla Plock 30:28 (13:13). Ausgeschieden ist der THW Kiel, der mit 29:32 (15:17) auch das Rückspiel bei Paris Saint-Germain verlor (Hinspiel: 27:31). Magdeburg hatte den Wettbewerb bereits 2002 gewonnen, damals wurden Halbfinale und Finale in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Gegner im Final 4 sind neben Paris der FC Barcelona und Vive Kielce (Polen).

Tore HSV Hamburg: Mortensen 11, Andersen 6 (2 Siebenmeter), Weller 4, Tissier 4, Baijens 4, Axmann 3, Feit 1, Valiullin 1. Vortmann 12 Paraden (2 Siebenmeter).