Lemgo. Trotz der Niederlage dürfen Hamburgs Handballer stolz auf die Saison als Aufsteiger sein. Wie es finanziell und sportlich weitergeht.

Der Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) hat seine erste Bundesligasaison nach der 24:28 (11:10)-Niederlage beim TBV Lemgo Lippe als Tabellen-14. – in der Gesamtschau – erfolgreich abgeschlossen. Johannes Bitter hielt 14 Würfe, Jan Kleineidam, er wechselt nach Setúbal (Portugal), warf zum Abschied sieben Tore.

Schlimmer war die Nachricht vom Freitagabend. Torhüter Jens Vortmann (34) riss sich im Training die Achillessehne. Er wird diese Woche operiert, fällt bis Jahresende aus. Der Club muss jetzt einen neuen erstklassigen Torhüter neben Bitter (39) suchen. Das Duo Bitter/Vortmann hatte großen Anteil am Klassenerhalt.

Wie es beim HSVH jetzt weitergeht

Im Angriff überzeugten diese Saison der dänische Linksaußen Casper Mortensen (32) und Niklas Weller (29). Mortensen erzielte als viertbester Werfer der Bundesliga 206 Tore (davon 93 Siebenmeter), Weller, als bester Kreisläufer 19., kam auf 137 (20) Treffer. Bester Schütze: Ex-HSVer Hans Lindberg (40/Füchse Berlin) mit 242 (124) Toren. In der nächsten Serie erhalten die Hamburger Unterstützung im Rückraum vom Niederländer Dani Baijens (23/Hamm-Westfalen) und vom Dänen Jacob Lassen (26/Bjerringbro-Silkeborg) sowie vom dänischen Kreisläufer Andreas Magaard (23/Nordsjælland).

Finanziell macht der HSVH in der zweiten Corona-Saison wohl ein niedriges sechsstelliges Minus, das verbessert werden kann, wenn weitere Bundeshilfen fließen. Die Hamburger beklagen zu Recht, dass sie als Aufsteiger benachteiligt wurden, weil zur Berechnung fehlender Ticketerlöse bisher Daten aus der 2. Bundesliga dienten.

Zudem hofft der Club auf 130.000 Euro der Stadt als Kompensation für höhere Mietzahlungen in der Barclays Arena. Der HSVH war Anfang der Spielzeit gezwungen, aus der Sporthalle Hamburg (Dachschaden) in die weit teurere Halle am Volkspark umzuziehen. Auch im September steht die Halle in Winterhude nicht zur Verfügung. Nach einem Etat von 4,5 Millionen Euro plant der HSVH für die Saison 2022/23 mit 5,5 Millionen.