Hamburg. Aufsteiger unterliegt dem Bergischen HC mit 26:31 – und offenbart dabei Schwächen in allen Mannschaftsteilen. HSVH-Spieler sieht Rot.
Nicht clever genug, acht Zwei-Minuten-Zeitstrafen, nur vier beim Gegner, zu späte Torhüterleistungen, schlechte Wurfentscheidungen, zweifelhafte Schiedsrichterpfiffe: Torsten Jansen, Trainer des HSV Hamburg (HSVH), hatte schnell die Ursachen für das 26:31 (10:15) beim Bergischen HC ausgemacht. „Wenn du ständig in Unterzahl bist, deine Torhüter zunächst keine Hand an den Ball kriegen, müssen wir uns über den Rest nicht mehr unterhalten“, sagte Jansen nach der zweiten Niederlage des Handball-Bundesliga-Aufsteigers.
Ähnlich klagte HSVH-Vizepräsident Martin Schwalb bei Sky: „Wenn Torhüter und Abwehr nicht funktionieren und harmonieren, und unsere beiden Torhüter haben mir da ein bisschen leidgetan, kannst du gleich im Bus bleiben.“
HSVH-Spieler Schimmelbauer sieh Rot
Anders als bei der unglücklichen 27:28-uftaktniederlage gegen Frisch Auf Göppingen hatten die Hamburger vor 1634 Zuschauern in Solingen nie die Hand am Sieg. Schnell lagen sie 0:3 (6. Minute), 3:6 (11.) zurück, Torhüter Johannes Bitter musste in der 19. Minute seinen Arbeitsplatz für Jens Vortmann räumen, weil er keinen Ball abgewehrt hatte. Nach seiner Rückwechslung parierte er noch acht Würfe, was den HSVH in der 50. Minute auf 23:26 herankommen ließ, Vortmann hielt zwischendurch in 16:33 Minuten nur einen; was weniger an ihm, sondern wie bei Bitter auch an der mangelhaften Abwehrarbeit vor beiden lag.
Zudem agierten ihre Vorderleute oft derart ungeschickt, dass es den Schiedsrichtern leicht fiel, Zeitstrafen auszusprechen. Tobias Schimmelbauer kassierte davon gleich drei, nach einem Foul an Linus Arnesson sah der Linksaußen in der 46. Minute dann die Rote Karte.
HSVH: Tissier diesmal nur mit einem Treffer
Beste Hamburger Werfer waren der dänische Linksaußen Casper Mortensen und Kreisläufer Niklas Weller mit je sieben Treffern. Spielmacher-Talent Leif Tissier, der gegen Göppingen neunmal einnetzte, erzielte diesmal einen.
Im nächsten Heimspiel wartet eine hohe Hürde auf den HSVH. Am Sonntag (16.00 Uhr/Sky) geht es in der heimischen Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen, die am Sonntag trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit eine 25:28-Heimniederlage gegen den SC Magdeburg kassierten.