Hamburg. Torhüter Jonas Maier überzeugt beim Remis gegen den Bundesliga-Absteiger. Thies Bergemann ist bester Werfer.

Der Präsident schien zufrieden. „Das war eine starke kämpferische Leistung und ein toller Einstand unseres neuen Torhüters Jonas Maier“, beurteilte Marc Evermann das 23:23 (12:11) des HSV Hamburg gegen Handball-Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach.

3346 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg sahen es ähnlich, verabschiedeten ihr ersatzgeschwächtes Team mit viel Beifall. Mit fünf Toren waren Thies Bergemann (bei fünf Versuchen), Jan Forstbauer (8) und Niklas Weller (9) die besten Werfer der Hamburger. Größtes Manko blieben vier (von acht) vergebene Siebenmeter.

Neuer HSV-Keeper über Fans: „Bundesligatauglich“

Maier, der im Tausch mit dem Isländer Aron Edvardsson vergangenen Sonntag aus Bietigheim gekommen war, überzeugte in 51:07 Spielminuten mit elf abgewehrten Bällen, hielt den Punkt in der Schlussminute fest, als er den Wurf Marvin Sommers mit der Hüfte parierte. „Das war ein ordentliches Spiel von mir, aber ich muss mich noch steigern“, gab sich Maier selbstkritisch. Die Atmosphäre in der Halle hat es ihn aber bereits angetan: „Die ist bundesligatauglich.“

Bis zur 25. Minute gab es wenig an der Leistung der Hamburger auszusetzen. Maier hielt, was zu halten war, auch ein bisschen mehr, die Deckung packte zu, ließ kaum freie Würfe zu, und im Angriff wurden die Chancen größtenteils genutzt.

Thies Bergemann warf bei fünf Versuchen fünfmal ins Tor.
Thies Bergemann warf bei fünf Versuchen fünfmal ins Tor. © WITTERS | LeonieHorky

12:7 führte der HSV, als sich plötzlich Unachtsamkeiten, technische Fehler und Fehlwürfe einschlichen. Mit vier Toren in Folge verkürzten die Gummersbacher bis zur Halbzeit auf 11:12, um sich kurz nach dem Seitenwechsel dank Lukas Blohme mit 13:12 (35. Minute) erstmals in Vorhand zu werfen.

Hamburger vergeben Chance zum Sieg

Danach wurde es hektisch, auch weil die Schiedsrichter keine klare Linie fanden. Die Führung wechselte ständig, die Hamburger vergaben Mitte der zweiten Hälfte gleich drei Siebenmeter in Folge, erst Weller, dann Lukas Ossenkopp, schließlich Jonas Gertges. Als aber Weller und Spielmacher Leif Tissier den starken Gummersbach Torhüter Filip Ivic (15 Paraden) selbst aus sechs Metern nicht überwinden konnten, lagen die Bergischen beim Stand von 19:21 in der 53. Minute erstmals mit zwei Toren vorn.

Dominik Axmann per Siebenmeter zum 22:22 (58.) und Forstbauer aus dem Rückraum zum 23:23 (59.) konnten den Gleichstand wieder herstellen. Die Chance zum Sieg vergaben die Hamburger dann in den letzten 15 Sekunden, als sie in ihrem finalen Angriff keinen Zug zum Tor fanden. „Wir wollten in dieser Situation aber auch keinen Ballverlust mehr riskieren“, sagte Bergemann.