Hamburg. Verein macht dem Anlagenmechaniker ein schlechtes Vertragsangebot. Dieser will nun in seinen ursprünglichen Beruf zurückkehren.
Kevin Herbst mochte in die schnapsseligen Feierlichkeiten beim Handball Sport Verein Hamburg nicht mehr miteinsteigen. Während sich Trainer Torsten Jansen nach der 27:31 (16:13)-Niederlage beim TuSEM Essen zum „alles in allem positiven“ Zweitliga-Saisonabschluss einen Kräuterlikör gönnte, reifte im 25 Jahre alten Linkshänder der Entschluss, den Verein zu verlassen. Während sich die Teamkollegen mit der Aussicht auf reichlich Hochprozentiges zur Mannschaftsfahrt nach Mallorca aufmachten, blieb der werdende Vater daheim in Heide bei seiner im sechsten Monat schwangeren Freundin.
Verein bietet Jahresvertrag mit deutlich schlechteren Konditionen
„Ich habe das Vertragsangebot mehrmals durchgerechnet“, erklärt der gebürtige Hamburger, „aber es langt für mich und meine Familie hinten und vorne nicht.“ Der HSVH hatte dem Eigengewächs, das 2015 schon einmal den Verein verlassen musste und 2017 vom HC Erlangen zurückgekehrt war, nach durchwachsener Saisonleistung (97 Tore in 34 Spielen) einen Einjahreskontrakt zu deutlich geringeren Bezügen vorgelegt. „Ich müsste aufhören zu spielen und arbeiten gehen, um meine Familie ernähren zu können“, sagt der gelernte Anlagenmechaniker: „Traurig macht mich, wie das Ganze erst spät im Mai von Vereinsseite kommuniziert worden ist.“
Er wolle aber weiterspielen, ihm lägen Angebote von drei Clubs aus der Ersten, Zweiten und Dritten Liga vor. „Für Linkshänder gibt es immer einen Markt.“ Auf diesen schaut sich der HSV Hamburg bereits seit Wochen nach Ersatz um. Gesucht wird ein Schütze für Rückraumrechts, wo Jan Forstbauer (27/ 61 Saisontore) trotz eines geringeren Gehaltangebots bleiben will.
Bis zum Trainingsauftakt am 17. Juli soll der dann vierte externe Zugang zur neuen Saison gefunden worden sein.