Hamburg. HSV Hamburg läutet gegen Wilhelmshaven erfolgreich den Saisonendspurt ein. Edvardsson vernagelt das Tor.

54 Tage Kampf um den Klassenerhalt sind es noch bis zum Ende der Spielzeit am 8. Juni. Der Handball Sport Verein Hamburg präsentierte sich bereits an Tag eins des Zweitliga-Saisonendspurts voll auf der Höhe. Nach dem 30:23 (14:9)-Heimsieg am Montagabend, dem fünften ungeschlagenen Spiel in Folge, darf der Aufsteiger vom frühen Klassenerhalt träumen.

Auf fünf Punkte wuchs der Abstand zum 16. Tabellenplatz, dem ersten Abstiegsrang. „30 bis 32 Punkte könnten am Ende schon reichen“, rechnete Kapitän Lukas Ossenkopp vor, „wenn wir unsere Hausaufgaben machen, fehlen noch drei Siege.“

Die 14-tägige Spielpause wegen des Pokal-Final-Fours in Hamburg und der anschließenden Länderspielpause war den Hamburgern zu keinem Zeitpunkt anzumerken. Im Gegenteil: Von Beginn an zeigte sich die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen vor 3032 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg extrem flink auf den Beinen, konzentriert und gallig im Zweikampf.

Edvardsson ein starker HSV-Rückhalt

„Die Pause hat uns offenbar besser getan als Wilhelmshaven“, sagte Jansen, der erstmals in dieser Saison den vollen Kader zur Verfügung hatte, es jedoch beim erfolgreichen Personal und der punktebringenden Taktik der vergangenen Spiele beließ – gegen einen dankbaren Gegner.

Der direkte Rivale aus der Jadestadt, wie der HSVH mit 6:2-Punkten aus den vergangenen vier Spielen ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast, spielte fahrig und fand nie ein Mittel gegen Hamburgs größten Rückhalt: Torhüter Aron Edvardsson. Der Isländer hatte am Sonntagabend auf die EM-Qualifikation mit seinem Heimatland verzichtet. Der 2,05 Meter große Schlussmann glänzte mit 17 Paraden und einer Abwehrquote von 40 Prozent. Die Halle feierte ihren Rückhalt mit Sprechchören.

Jansen: „Jetzt ist die verrückteste Saisonphase“

Ein Beleg: 9:39 Minuten vernagelte Edvardsson allein zu Spielbeginn mit sechs Paraden sein Tor, ehe Wilhelmshaven erstmals traf. „Wir rennen immer hinterher, treffen zwölf freie Würfe aus sechs Metern nicht“, sagte WHV-Trainer Christian Köhrmann. Der HSVH setzte sich konsequent ab, ohne dabei konsequent jede sich bietende Torchance zu nutzen.

Sechs Tore betrug der Vorsprung zum Ende der ersten Halbzeit (14:8/28.), beim 21:13 (46.) nach Wiederanpfiff skandierten die WHV-Fans „wir wollen euch kämpfen sehen“. Die Hamburger Achse um die Youngster Leif Tissier und Dominik Axmann riss mit schnellen Beinen viele Löcher, die Rückraumshooter Finn Wullenweber und Kevin Herbst trafen zuverlässig. Das Selbstvertrauen der Hamburger steigt.

Am Gründonnerstag (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv) geht es bei Bayer Dormagen weiter – 51 Tage vor Spielzeitende. „Jetzt ist die verrückteste Saisonphase“, sagte Trainer Jansen, „es wird wieder ein heißes Spiel“.