Hamburg. Co-Kapitän Niklas Weller verlängert seinen Vertrag bis 2021. Dafür trennt sich der Zweitliga-Aufsteiger von zwei verdienten Spielern.

Für Niklas Weller hat die Unterschrift unter seinen neuen Vertrag zwei Seiten einer Medaille. Zum einen erhält der Co-Kapitän des Handball-Sport-Vereins Hamburg die Gewissheit, es bis Juni 2021 weiterhin vom Oberligahandballer zum Zweitligaprofi geschafft zu haben. Zum anderen bleibt kaum Zeit zum Promovieren. Der Jurastudent arbeitet an seinem Doktortitel zu recht­lichen Fragen der „Eigenkapitalfinanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen“. Es ist „eher nicht realistisch, dass ich den Doktor bis zum Vertragsende abgeschlossen habe“, sagt der 25 Jahre alte Kreisspieler, der bei elf auslaufenden Verträgen beim HSVH als Erster ein neues Arbeitspapier bekam.

„Niklas ist ein sehr konstanter Faktor bei uns und genießt als Kapitän ein hohes Ansehen innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams“, sagt Geschäftsführer Sebastian Frecke. Auch Trainer Torsten Jansen lobt den sportlich gereiften Mittelblocker (100 Kilo), der im schwierigen ersten Zweitligajahr mit 28 von 28 möglichen Einsätzen und 63 Toren zu den Leistungsträgern zählt.

Weller stammt aus Altenholz bei Kiel und kam im Juli 2015 über den TSV Ellerbek zur U-23-Mannschaft des HSV. Neben Urgestein Stefan Schröder (37) als letzter verbliebener Akteur sicherte er nach der Insolvenz der Profis 2016 mit dem HSV II die Oberligameisterschaft und den Neubeginn als HSVH in Liga drei. „Es ist für mich eine große Ehre, im Verein steckt noch sehr viel Potenzial“, so Weller.

Rix und Rund müssen HSV Hamburg verlassen

Weitere Personalfragen sollen (und müssen) bei den Hamburgern in den kommenden Wochen beantwortet werden. Am Freitag fielen zwei weitere Entscheidungen: Die auslaufenden Verträge von Linksaußen Christopher Rix (22) und Torwart Justin Rundt (24) werden nicht verlängert.

Rix und Rundt sind beide seit der C-Jugend im Verein. „Wir wollen auf der Linksaußenposition einen Neustart wagen und uns dort für die kommende Saison anders aufstellen und weiter verstärken“, sagt Geschäftsführer Frecke. Der gebürtige Elmshorner Rundt, der für den HSV schon in der Bundesliga zum Einsatz kam, hat seit Jahren mit Verletzungen zu kämpfen. Deshalb sah man sich laut Frecke gezwungen, "uns für die nächste Spielzeit anders aufzustellen, um für bessere Planbarkeit im Torwartgespann zu sorgen".

Sechs Personalien sind noch offen

Besiegelt sind zudem die Abgänge der Aushilfen Schröder (Außen) und Lukas Baatz (23/Tor). Was aus weiteren sechs Spielern wird, deren Verträge auslaufen, ist noch unklar.

An diesem Freitag, wenn die gesamte Zweite Liga spielt, ist der HSVH wegen des Pokal-Final-Fours in der Barclaycard Arena nur Zuschauer, am 15. April (20 Uhr) steht das Heimspiel gegen Wilhelmshaven an.

Vor dem Endspurt um den Klassenerhalt will Weller „das freie Wochenende genießen“. Ohne Handball – und ohne Studium.