Hamburg. Anlässlich der Heim-WM trifft der Weltmeister von 2007 den Schauspieler im St.-Pauli-Theater – und beweist ungeahntes Gesangstalent.

Die großen Handballbühnen dieser Welt hat Pascal Hens alle bespielt. Mit dem HSV Hamburg hat er 2013 die Champions League gewonnen, mit der deutschen Nationalmannschaft 2007 die Weltmeisterschaft. Es waren denkwürdige Dramen des Sports.

"Handball ist wie ein großes Theaterstück", sagt Hens, als ihn Peter Lohmeyer auf jene Bretter bittet, die dem Schauspieler die Welt bedeuten. Anlässlich der WM, die Deutschland im Januar zusammen mit Dänemark ausrichtet, hat Lohmeyer (56) WM-Botschafter "Pommes" Hens (38) im St.-Pauli-Theater getroffen. Das Video dazu wurde am Dienstag von der Handball-Bundesliga veröffentlicht.

Die Zuschauer werden Zeuge, wie die beiden ihre Schnittmengen abgleichen. Hens, der seine Karriere im vergangenen Jahr beendet hat, nennt als Beispiel die Nähe zum Publikum: "Manchmal ist es richtig voll, manchmal nicht so sehr. Manchmal ist es hochdramatisch." Das WM-Halbfinale gegen Frankreich 2007 in Köln, das die Deutschen nach zweimaliger Verlängerung gewannen, "war das größte Theaterstück, das ich je erlebt habe". Mit dem Unterschied, dass man beim Handball nicht wisse, wie es ausgeht.

Pascal Hens gibt den King Louie

Als ihn Lohmeyer hinter die Kulissen bittet, erkennt Hens noch mehr Parallelen: "Wie bei uns die Umkleide!" Dann vergleichen die beiden Publikumslieblinge ihrer Zunft die Rituale vor dem Auftritt: Während die Handballer einander auf die Brust hauen, spucken die Schauspieler dreimal über die linke Schulter des Kollegen.

Schließlich geht es zurück auf die Bühne. Lohmeyer setzt Hens einen bekrönten Tropenhelm auf, und der ehemalige Weltklasse-Halblinke beweist als King Louie aus dem "Dschungelbuch" ungekannte Gesangsqualitäten: "Schubidu, Ich würde gehen wie du, stehen wie du, uhu!" Das Stück wird derzeit im St.-Pauli-Theater in der Fasung von Rudyard Kipling gezeigt.