Hamburg. Zweitligist HSV Hamburg kassiert beim 26:35 in Aue erste Klatsche. Dabei ging das Team von Trainer Jansen zunächst in Führung.
Torsten Jansen erlebte sein ganz persönliches Déjà-vu: „Ich erinnere mich, dass ich schon einmal hier deutlich verloren habe. 1996 bei der offiziellen Halleneinweihung“, bekannte der Trainer des Handball Sport Vereins Hamburg unmittelbar nach Schlusspfiff. Damals wie heute setzte es für den 41-Jährigen beim EHV Aue in der Erzgebirgshalle eine Pleite mit neun Toren Differenz: am 14. September 1996 als 19 Jahre alter Jungprofi mit Solingen beim 16:25, am Sonnabend mit 26:35 (14:13) als Coach.
Während Gegner Aue nach vier Niederlagen in Folge wieder punktete und als Tabellen-15. (6:10 Pkt.) zu den Hamburgern (14./6:10) aufschloss, kassierte der HSVH die fünfte Pleite im achten Saisonspiel. „Die zweite Halbzeit war in allen Mannschaftsteilen vogelwild“, sagte Kapitän Lukas Ossenkopp. Der „Totalausfall“, wie es Kreisläufer Niklas Weller formulierte, kostete den HSVH die zuvor noch positive Torbilanz – ein möglicher Faktor im Zweitligaabstiegskampf.
Zu Beginn des Spiels führte der HSVH
Am Kräfteverschleiß nach drei Partien binnen acht Tagen habe es definitiv nicht gelegen, sagte Ossenkopp. Eher fehlte die mentale Frische, sich auch wieder aufzubäumen, wie Jansen andeutete: „In der Abwehr waren wir zu passiv, und im Angriff hatten wir zu viele technische Fehler. Jeder packt sich jetzt an die eigene Nase.“
Dabei sah der HSVH vor 1280 Zuschauern lange Zeit wie der Sieger aus, führte nach furiosem Beginn mit 4:0 (5.) sowie nach 23 Minuten mit 12:7. „Das heißt im Handball gar nichts. Wir wussten, dass Aue mit viel Herz und viel Kampf kommt“, sagte Jansen. Es war das erwartet hart geführte Spiel, in dem die Schiedsrichter „mit vielen Zweiminutenstrafen den Spielrhythmus genommen haben“. Sechs Auer Treffer fielen nach Ballverlusten ins leere Tor von Aron Edvardsson, der in Unterzahl zugunsten eines Feldspielers auf die Bank ging.
Dem Angriff des HSVH um den achtfachen Torschützen Jan Forstbauer fehlte die nötige Ruhe. „Die Verunsicherung wurde mit jedem Treffer größer“, sagte Ossenkopp. Aue ließ sich auch von zwei Roten Karten nach der jeweils dritten Zeitstrafe nicht stoppen. „Gegen Rimpar will ich eine Reaktion sehen“, gab Jansen seinen Spielern mit auf den Weg. Vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) weilt der Coach beim Trainerlehrgang in Rotenburg an der Fulda. Blazenko Lackovic übernimmt das Training.