Hamburg. Zweitligist HSV Hamburg feiert zweiten Erfolg in Serie und verlässt die Abstiegsränge. Mit sechs Toren war Kevin Herbst bester Werfer.

Am vergangenen Wochenende bevölkerte die Veggienale, die Öko-Messe für alle, die auf tierische Nahrungsmittel verzichten, die Sporthalle Hamburg. Am Montagabend bot auch der Handball Sport Verein Hamburg eine Halbzeit lang nur Magerkost, ehe der Zweitligaaufsteiger vor 2580 Zuschauern in den zweiten 30 Minuten zurück zu alter Stärke fand. Mit 25:17 (8:10) feierten die Hamburger gegen den Dessau-Roßlauer HV den zweiten Heimsieg in Folge, nachdem am vergangenen Mittwoch Hamm-Westfalen (32:22) geschlagen werden konnte. Kevin Herbst mit sechs Toren und Niklas Weller mit fünf Treffern waren die besten Werfer für den HSVH, der mit nun 4:6-Punkten nach fünf Spielen als Tabellenzwölfter die Abstiegsränge verlassen konnte.

„Nur kleine Fehler werden in der Zweiten Liga gnadenlos bestraft. Das haben wir in der ersten Halbzeit erneut zu spüren bekommen“, sagte Trainer Torsten Jansen. Sein Team hatte nach ordentlichem Beginn und einer 5:4-Führung (12. Minute) Dessau-Schlussmann Philip Ambrosius (9 Paraden/50 Prozent gehaltene Bälle) warmgeworfen. Der HSVH blieb 13 Minuten ohne Tor, nur acht von 21 Angriffen waren erfolgreich.

Den Spielern im Rückraum fehlte die Kreativität

Tempospiel sowie Pässe auf Außen oder zum Kreis ließen die Gäste aus Sachsen-Anhalt nicht zu. Dem Hamburger Rückraum fehlte die Kreativität. „Wir haben alle in eine Richtung gespielt, drängen alle in die Mitte und können so im Rückraum keine Lücken reißen“, sagte Spielmacher Philipp Bauer. „Acht Tore in einer Halbzeit können nicht unser Anspruch sein“, sagte Jansen, der in seiner Halbzeit gewohnt sachlich blieb.

„Wir haben dann aus der Not eine Tugend gemacht und auf eine 5-1-Abwehr umgestellt“, sagte Jansen. „Diese Formation hat uns den Zahn gezogen“, bestätigte Dessaus Trainer Uwe Jungandreas. Für den angeschlagenen Kapitän Lukas Ossenkopp gab Youngster Dominik Axmann den offensiven Part in der Abwehr. „Das war der Schlüssel. Dominik hat viele Bälle abfangen können“, sagte HSVH-Sportchef Martin Schwalb. Nun war Dessau völlig von der Rolle, scheiterte ein ums andere Mal an Torhüter Aron Edvardsson (13 Paraden). Das Hamburger Tempospiel war nicht mehr aufzuhalten, die Zuschauer, unter denen Frauenfußball-Bundestrainer und HSV-Ikone Horst Hrubesch (67) war, wieder da.

Für die Hamburger geht es am Freitag (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv) in Dresden beim noch sieglosen HC Elbflorenz (2:8) weiter.