Hamburg. Das 29:30 im Spitzenspiel der Dritten Liga Nord ist die erste Heimpleite seit 2013 für den Aufstiegsfavoriten.

Die HSV-Handballer haben im Kampf um den geplanten Zweitliga-Aufstieg einen ersten heftigen Dämpfer erlebt. Das Team von Trainer Torsten Jansen verlor am Freitagabend in der Sporthalle Hamburg das Spitzenspiel der Dritten Liga Nord gegen den amtierenden Meister TSV Altenholz mit 29:30 (12:15). Es war die erste Ligapleite überhaupt unter Jansen nach zuvor saisonübergreifend neun Siegen unter seiner Regie. Zugleich riss die Heimserie des „neuen“ HSV und seines Vorgängerteams HSV II – man war seit dem 28. September 2013 (gegen Ellerbek) in 54 Partien der Oberliga und Dritten Liga zu Hause ungeschlagen.

„Es ist nicht schlimm, es war klar, dass es passieren würde und wir irgendwann mal verlieren würden. Glückwunsch an Altenholz. Alles gut“, sagte HSV-Vizepräsident Martin Schwalb nach der ersten Saisonniederlage der Hanseaten nach zuvor drei klaren Siegen. Ganz so lässig nahm Schwalb den Rückschlag nicht, wie er tat, er hatte die ganzen 60 Minuten im Stehen verfolgt, er war hinter den Presseplätzen hin und her getigert, er hatte geschrien und gestikuliert. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent und haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Das war ausschlaggebend“, analysierte Schwalb doch noch auf Nachfrage.

HSV-Defensive ein Hühnerhaufen

In den ersten 20 Minuten war die Abwehr des HSV ein Totalausfall, sie ließ gegen die freche junge Truppe des THW-Kiel-Kooperationspartners zu viele leichte Tore zu. Es war auch diesmal nicht der Tag des Jan Peveling. Der Torwartroutinier aus dem vom Spielbetrieb abgemeldeten Team aus Henstedt-Ulzburg zeigte sein bisher schwächstes Spiel im Dress des HSV, seine erste Parade gelang ihm erst in Minute elf. In der 20. Minute ersetzte ihn Dominik Plaue, der gegen seinen Ex-Verein zu großer Form auflief.

Der 22-Jährige hielt zweimal nacheinander stark und schien eine Wende einzuläuten. Gleich die erste Aktion nach der Pause war wieder eine Plaue-Parade. In der zweiten Hälfte „hat die Mannschaft dann zumindest gekämpft“ (Schwalb) – angepeitscht von 2873 Zuschauern. Der letzte Freiwurf von Lukas Ossenkopp, mit fünf Toren bester Werfer, klatschte aber an die Deckung der Gäste. HSV-Gewinner des Abends waren trotz Niederlage Keeper Plaue (13/2) und Spielmacher-Toptalent Leif Tissier. Der 17-Jährige, der noch für die A-Jugend auflaufen kann, spielte frech auf und warf drei Tore.