Mortensen und Lindberg waren die erfolgreichsten Werfer beim HSV. In einer Schweigeminute wurde den Opfern von Paris gedacht.

Kiel. Der HSV Hamburg hat das prestigeträchtige Nordduell beim amtierenden Meister THW Kiel klar mit 23:29 (11:13) verloren und die Chance verpasst, an den großen Rivalen in der Tabelle heranzurücken. Während der HSV (15:11) auf Platz sieben bleibt, haben die in dieser Saison schwächelnden Kieler (18:6 Punkte) als Fünfter mehr als acht Zähler weniger als der unbesiegte Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen (26:0) auf dem Konto. In einer Schweigeminute vor dem Spiel wurde den Opfern der Pariser Terroranschläge von Freitag gedacht.

Aufseiten der Hamburger trafen am Sonntag Casper Mortensen und Hans Lindberg (je 5 Tore) am häufigsten. Für den Gastgeber waren Marko Vujin, der Ex-Hamburger Domagoj Duvnjak und Niclas Ekberg (je 7) am erfolgreichsten. Vor 10.285 Zuschauern mussten die Gäste schon nach 36 Sekunden einen herben Schlag hinnehmen. Ihr polnischer Abwehrchef Piotr Grabarczyk erhielt wegen eines Fouls gegen Kiels Rückraumspieler Vujin die Rote Karte.

Wir haben uns viele Dinge hier vorgenommen, um Kiel ein bisschen aus der Reserve zu locken. Die erste Umstellung ‚durften‘ wir nach 36 Sekunden vornehmen. Über weite Strecken hat meine Mannschaft das gut gelöst aber viel zu viele Einschussmöglichkeiten liegen gelassen", sagte HSV-Trainer Michael Biegler.

HSV Hamburg hielt anfangs gut mit

Das Prestige-Duell lebte in den ersten 30 Minuten von der Spannung. Die seit dieser Saison von Trainer Michael Biegler betreuten Hamburger sorgten lange Zeit für Gleichwertigkeit. Bei knappem Rückstand vergaben sie aber gute Torchancen. So scheiterten sie bei ihrem Vorhaben, beim THW den zweiten Bundesliga-Sieg ihrer Vereinshistorie zu erzielen. Der einzige Hamburger Erfolg in der Sparkassen-Arena liegt bereits acht Jahre zurück.

Im zweiten Durchgang unterliefen den Gästen zu viele technische Fehler, so dass der THW zum klaren Sieg kam. „In der zweiten Halbzeit fehlte uns die Kraft“, sagte HSV-Torwart Johannes Bitter. Rückraumspieler Adrian Pfahl konnte sich den Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit nicht so richtig erklären: "Wir haben unseren Faden völlig verloren.“