In einem umkämpften und stets spannenden Spiel verlieren die Hamburger 30:27 in Kiel. Domagoj Duvnjak war der beste Torschütze aufseiten der Gäste.

Kiel. Der HSV Handball hat eine knappe Niederlage beim deutschen Handball-Meister THW Kiel hinnehmen müssen. Die Kieler hingegen haben die erfolgreiche Titelverteidigung dicht vor Augen. Der Rekord-Champion gewann das hoch emotionale und bis zum Ende spannende Spitzenspiel gegen den HSV Hamburg mit 30:27 (13:11) und machte damit einen weiteren großen Schritt zur 18. Meisterschaft. Sieben Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung auf die Rhein-Neckar Löwen, die am Sonntag in Magdeburg antreten müssen, vorerst vier Punkte. Die Hamburger büßten durch die erste Niederlage nach zehn Ligaspielen dagegen wertvollen Boden im Kampf um die Champions League ein und bleiben auf dem fünften Rang.

Bester Werfer im Nordderby vor 10.258 Zuschauern in der ausverkauften Kieler Arena war HSV-Profi traf Domagoj Duvnjak mit neun Treffern. Für Kiel traf Filip Jicha am häufigsten (8).

In der Anfangsphase entwickelte sich zunächst das erwartet hart umkämpfte Spitzenspiel. Die leicht favorisierten Kieler standen defensiv in ihrer 3:2:1-Abwehr zwar ausgezeichnet, doch im Angriff fehlte zunächst die nötige Durchschlagskraft. Die Hamburger, deren bis dato einziger Sieg in der Ostseehalle vom 6. November 2007 datiert, verteidigten aggressiv gegen die Kieler Rückraumschützen und blieben im Angriff trotz der hitzigen Atmosphäre in der Halle zunächst cool.

So war die Partie lange Zeit ausgeglichen. Bis zum 8:8 (21.) wogte die Partie hin und her, ohne dass sich eines der beiden Teams lanfristig absetzen konnte. Einen zwischenzeitlichen 3:6-Rückstand (11.) machte der HSV innerhalb von drei Minuten wett. Erst dank der Paraden von Thierry Omeyer und einem taktischen Schachzug von THW-Trainer Alfred Gislason zogen die Hausherren zwischenzeitlich auf vier Tore davon. Weil die Hamburger gegen die von Gislason angeordnete 6:0-Abwehr zwischenzeitlich kein Mittel fanden, stand es nach Kieler Schnellangriffen plötzlich 12:8 (25.). In der Folge verpasste es der Triple-Sieger des Vorjahres allerdings, für klare Verhältnisse zu sorgen.

Im HSV-Tor entschärfte Ex-Nationalkeeper Johannes Bitter wichtige Bälle, und vorne traf Lijewski kurz vor dem Halbzeitpfiff mit seinem vierten Treffer zum 11:13. Auch der Start der zweiten Hälfte wurde von den Gästen dominiert. Unter anderem dank des immer stärker werdenden Bitter kämpften sich die Hamburger auf 18:18 heran (39.). Doch Kiel hatte die passende Antwort parat und setzte sich durch Treffer von Linksaußen Dominik Klein, Filip Jicha und dem starken Marko Vujin wieder auf drei Treffer ab.

Der HSV blieb auch in der Folgezeit dran, kam allerdings nur noch einmal bis auf ein Tor an die Kieler heran (45.). Erst ein Doppelpack des starken Jicha in den Schlussminuten zum 30:26 entschied die Partie endgültig.