Die Großwallstädter hatten gegen stark aufgelegte Hamburger Handballer keine Chance. Die spielen sich warm für die Champions League.

Leipzig. Im Schulterschluss mit seinen Fans hat der finanziell gebeutelte HSV Hamburg eine kleine Handball-Party gefeiert. Eine Woche nach der 26:33-Auftaktblamage bei der HSG Wetzlar deklassierte der deutsche Meister von 2011 den TV Großwallstadt mit 29:19 (12:10). Ein Aufschwung zur rechten Zeit. Denn als Generalprobe für die Champions-League-Qualifikation am nächsten Wochenende steht den Hamburgern am Dienstag beim SC Magdeburg der erste Härtetest bevor.

„Vor allem in der zweiten Halbzeit ist der Funke richtig übergesprungen. Nun blicken wir aber auf das Spiel am Dienstag beim SC Magdeburg, die Champions League-Qualifikation und das Spiel gegen Flensburg“, erklärte Geschäftsführer Christoph Wendt. Am Samstag im Halbfinale gegen Wisla Plock (Polen) und im Finale am Sonntag gegen den Sieger der Partie zwischen Gastgeber Saint-Raphael Var Handball (Frankreich) und Cimos Koper (Slowenien) will sich der HSV in die Gruppenphase der „Königsklasse“ spielen.

Ein Mutmacher für die gesamte Bundesliga kam derweil aus dem fernen Doha: Der THW Kiel ist nicht unbesiegbar. Der deutsche Meister, Pokal- und Champions-League-Sieger verlor das Finale der Club-WM mit 23:28 (13:13) gegen Atletico Madrid. Für die Kieler war es die erste Niederlage seit dem 9. Oktober 2011. Trainer Alfred Gislason quittierte dies mit einer Kampfansage an die heimische Konkurrenz.

„Wir wollten uns hier für die Liga einspielen, das hatte klare Priorität“, sagte der Isländer, „für uns war das eher Teil zwei der Vorbereitung, nachdem wir wegen der Olympischen Spiele nicht komplett trainieren konnten. Nun wissen wir genau, woran wir noch arbeiten müssen.“ National hat der THW Kiel seit dem 4. Mai 2011 keinen Bezwinger mehr gefunden.

Nach zwei Spieltagen in der Bundesliga hatte sich überraschend der TuS N-Lübbecke an die Tabellenspitze gesetzt. Die Ostwestfalen besiegten den TSV Hannover-Burgdorf mit 36:28 (19:12) und verdrängten dank der mehr erzielten Treffer die punkt- und torgleichen Füchse Berlin. In der Gruppe der verlustpunktfreien Teams ist auch die HSG Wetzlar, die nach dem Coup gegen Hamburg bei HBW Balingen-Weilstetten mit 28:26 (15:11) gewann. Für die Hessen war es der erste Sieg in Balingen. „Ich bin hochzufrieden, dass die schwarze Serie endlich beendet ist“, sagte Trainer Kai Wandschneider.

Bereits gut in Schwung sind auch die Rhein-Neckar Löwen nach ihrem personellen Umbruch. Mit dem 26:23 (15:9) bei MT Melsungen feierten die Mannheimer ihren zweiten Saisonsieg nach dem 30:25 zum Auftakt bei Frisch Auf Göppingen. „Natürlich sind wir sehr froh. Vor allem, dass es uns gelingt, nach der kurzen Vorbereitung aufgrund der Olympischen Spiele bereits jetzt solch eine Abwehrleistung abzuliefern“, lobte Manager Thorsten Storm. (dpa)