Mit 25:20 haben sich die deutschen Handballer gegen Griechenland durchgesetzt. Eine gute Ausgangsposition für das Playoff-Rückspiel.

Dortmund. Die deutschen Handballer können haben sich den Weg zur sechsten WM-Teilnahme in Serie geebnet. Mit einem 25:20 (14:9)-Arbeitssieg am Samstag in Dortmund hat sich der WM-Fünfte eine gute Ausgangsposition für das Playoff-Rückspiel am 20. Juni (18.00 Uhr MEZ/Sport1) verschafft. „Wir haben gewonnen, es besteht kein Grund traurig zu sein“, sagte Bundestrainer Heiner Brand.

Die nur 6500 Zuschauer in der Westfalenhalle sahen ein zähes Ringen der deutschen Spieler um jedes Tor. Beste Werfer waren Linksaußen Uwe Gensheimer (8/1) und Rückraum-Ass Holger Glandorf (7). Die WM findet vom 13. bis 30. Januar 2011 in Schweden statt. Die Vorrundengruppen werden am 9. Juli in Göteborg ausgelost.

„Jetzt wollen wir sehen, dass wir im Rückspiel dem Druck standhalten. Die Griechen haben nun Lunte gerochen“, meinte Brand. Der Coach stellte fest: „Ich habe schon im Vorfeld vor den Griechen gewarnt. Sie haben schon eine gute Mannschaft.“

„Fünf Tore Vorsprung sind in Ordnung. Wenn wir am Ende etwas cleverer sind, können es auch sieben sein. Aber wir fahren frohen Mutes nach Griechenland“, sagte Glandorf mit Blick auf das Rückspiel, das kurzfristig von Pylaia nach Drama verlegt worden ist. „Unter dem Strich war das in Ordnung“, beurteilte der Rückraumspieler den Auftritt.

In der ersten WM-Qualifikation seit zehn Jahren tat sich die deutsche Mannschaft gegen die unbequemen Griechen lange schwer. Schon im vergangenen Jahr hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) einen Vorgeschmack darauf bekommen, dass der Olympia-Sechste von 2004 trotz der tadellosen Bilanz von sieben Siegen in sieben Spielen nicht zu unterschätzen ist. In den beiden Vergleichen in Kassel und Minden hatte es lediglich zu einem 27:22 und zu einem 31:28 gereicht.

Bis zum 9:9 (20.) ließen sich die Gäste nicht abschütteln. Eine zweimalige Zwei-Tore-Führung gab die deutsche Mannschaft jeweils leichtfertig aus der Hand. Lediglich der durchsetzungsstarke Glandorf (Lemgo) im rechten Rückraum sorgte mit seinen fünf Treffern für stete Gefahr.

Dagegen hatte Neu-Kapitän Pascal Hens (Hamburg) ebenso wie sein Vorgänger Michael Kraus (Lemgo) auf der Spielmacher-Position nicht gerade ihren besten Tag erwischt. Auf der Ehrentribüne fieberte derweil „Edelfan“ Simone Thomalla mit den deutschen Handballern mit. Die „Tatort“-Kommissarin bejubelte die spektakulären Paraden ihres Freundes Silvio Heinevetter (Berlin), der sich nach mäßigem Beginn im Verlaufe des ersten Durchgangs steigerte.

Dabei profitierte der Schlussmann auch von der verbesserten Abwehr nach einer Auszeit von Brand. In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit ließ der Gastgeber, bei dem der Gummersbacher Adrian Pfahl in der 25. Minute zu seinem Nationalmannschafts-Debüt kam, keinen Gegentreffer der Griechen mehr zu. Im Gegenzug setzte sich der WM- Fünfte bis zur Pause auf 14:9 und nach Wiederanpfiff durch das sechste Tor von Glandorf auf 15:9 (32.) ab.

Auch wenn die neu zusammengestellte Auswahl noch großes Steigerungspotenzial offenbahrte, bestimmte sie das Geschehen. Nach dem 20:13 (40.) durch den starken Gensheimer ließen sich die Gastgeber nicht mehr in Bedrängnis bringen und feierten den erhofften Erfolg.