Ein denkwürdiges Finale: Die Handballer des HSV Hamburg krönten ihre titellose Saison am letzten Spieltag gegen den Stralsunder HV mit einem von Stefan Schröder aufgestellten Tor-Rekord.

Hamburg. Es war ein versöhnlicher Abschluss für eine Handballsaison mit Höhen – aber auch mit einigen Tiefen. Mit einer Lightshow eröffnete der HSV Hamburg Sonnabendnachmittag das letzte Saisonspiel gegen den Absteiger Stralsunder HV und erntete von den beeindruckten Fans in der gut gefüllten Hamburger Color-Line-Arena tosenden Applaus. Grund zur Freude gab es für die HSV-Anhänger allerdings auch nach dem Spiel: Das Team von Trainer Martin Schwalb besiegte den Tabellensiebzehnten vor 10.528 Zuschauern überdeutlich mit 43:16 (18:4) und feierte neben der Vizemeisterschaft auch gleich zwei Torrekorde.

Die Mannschaft um Kapitän Guillaume Gille, die sich bereits am vergangenen Wochenende die Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison so gut wie gesichert hatte, triumphierte gegen die deutlich unterlegenen Stralsunder vor allem dank zahlreicher, sicher verwandelter Tempogegenstöße.

Während der SHV sich insbesondere in der ersten Halbzeit ideen- und konzeptionslos präsentierte und im Angriff zu selten klare Torchancen herausspielte, nutzten die Hamburger ihre Chancen eiskalt aus und zwangen die Stralsunder immer wieder zu Fehlwürfen. Die Folge: Den Gästen gelangen bis zur Halbzeit - auch dank eines hervorragend haltenden Per Sandström im Tor des HSV - magere vier Treffer.

In der zweiten Hälfte gestaltete das Schwalb-Team das Spiel weiterhin souverän. Nur die Höhe des absehbaren Sieges sorgte noch für Spannung. Nachdem die Titeljagd in der Saison erfolglos geblieben war, schickten sich die Hamburger nunmehr zu einer historischen Rekordjagd an. Im Fokus des Geschehens stand dabei vor allem ein Akteur: der überragend agierende Rechtsaußen Stefan Schröder. Der 27-Jährige erzielte ganze 21 Treffer und überbot damit den in der Saison 1968/69 von Herbert Lübking (GW Dankersen) aufgestellten Tor-Rekord von 20 Treffern. Zudem egalisierten die Hamburger mit 27 Toren Differenz den eigens aufgestellten Bundesliga-Rekordsieg gegen den Wilhelmshavener HV (44:17) aus der Saison 2007/08.

Mannschaft, Verantwortliche und Fans hielt nach Spielende angesichts dieser geschichtsträchtigen Bilanz nichts mehr auf den Stühlen. Sie feierten die HSV-Handballer und vor allem auch die den Verein verlassenden Spieler Dimitri Torgowanow, Heiko Grimm und Arne Niemeyer lautstark mit stehenden Ovationen. „Es war grandioser Saisonabschluss“, sagte Schröder nach Ende der Partie, "für mich ganz persönlich - aber auch für das Team."

Tore, Hamburg: Schröder 21 (3 Siebenmeter), Velyky 4, B. Gille 4, Niemeyer 3, M. Lijewski 3, K. Lijewski 2, Grimm 2, Grundsten 2, Flohr 1; Stralsund: Brandt 4, Präkels 4, Nincevic 4, Schwerin 2, Samaras 2.

Schiedsrichter: Becker/Hack (Halberstadt).

Zuschauer: 10.528

Zeitstrafen: 0; 2.