Hamburg. Das Bundesligaspiel der Basketballer am Sonnabend in Gießen soll trotzdem stattfinden. Zum Infektionsherd gibt es einen Verdacht.

Jetzt hat es auch die Basketballer der Hamburg Towers erwischt. Fast zwei Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde erstmals bei einer größeren Anzahl Profis Sars-CoV-2 nachgewiesen. Sowohl die Abstriche der Schnell- als auch der PCR-Tests ergaben am Freitag positive Befunde. Wie viele Spieler von der Virusinfektion betroffen sind, wollte der Verein nicht bekannt geben.

Die Austragung des Bundesligaspiels der Hamburger an diesem Sonnabend (20.30 Uhr/MagentaSport) beim Tabellenvorletzten Gießen 46ers sei aber nicht gefährdet, sagte Towers-Sportchef Marvin Willoughby dem Abendblatt. Dafür wären acht einsatzfähige Spieler notwendig. Die bringen die Towers auf. Das Hinspiel hatten sie 104:82 gewonnen.

Hamburg Towers könnten sich in Belgrad mit Corona infiziert haben

Am Freitag fuhr das Team im neuen Mannschaftsbus des Reiselogistik-Partners Hanse Mondial mit zusätzlicher Beinfreiheit die rund 430 Kilometer nach Gießen. Am Spieltag hat der Verein weitere Tests angesetzt. „Wir hoffen, dass dann keine neuen Fälle dazukommen“, sagte Willough­by. Alle Profis der  Towers, Trainer und Betreuer sind seit Wochen geboostert.

In Zeiten der hochansteckenden Omikron-Variante sind Ansteckungsketten schwer nachzuvollziehen, der Infektionsherd bei den Towers liegt aber vermutlich in Belgrad. Beim EuroCup-Spiel am vergangenen Dienstag beim KK Partizan, das die Hamburger 77:102 verloren, waren 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer ohne Mund-Nasen-Schutzmasken in der Aleksandar-Nikolić-Halle zugelassen – bei einer Kapazität von 8150 Plätzen und einer Impfquote in Serbien von nicht einmal 50 Prozent.

Towers wollen am Mittwoch vor 1000 Fans spielen

Dass der Trip nach Belgrad mit einem Corona-Ausbruch enden könnte, hatten viele bei den Towers schon vor dem Antritt der strapaziösen Reise befürchtet. Erst am Mittwochabend kurz vor 23 Uhr war das Team wieder in Hamburg. „Natürlich kann auch unterwegs immer etwas passieren. Nicht jeder Kontakt lässt sich vermeiden“, sagte Willoughby.

Während die Hamburger Basketballer mit Disziplin, einem immer wieder nachgebesserten Hygienekonzept und vermutlich auch Glück bisher von Corona verschont geblieben waren, lockern viele Vereine und Verbände im Ausland wieder ihre Regularien. Freiheit statt Vorsicht lauten hier oft die Richtlinien der Maßnahmen.

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Aber auch die Towers dürfen zu Hause weiter vor Zuschauenden spielen – unter 2G-plus-Regeln mit Maskenpflicht und einer Sitzverteilung in der Halle im Schachbrettmuster. Dank einer beantragten Sondergenehmigung erlaubt die Stadt Hamburg für das EuroCup-Spiel am nächsten Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) gegen Joventut Badalona (Spanien) erneut maximal 1000 Besucherinnen und Besucher in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena.

Da der Club für die Spiele im europäischen Wettbewerb bislang nur rund 200 Dauerkarten abgesetzt hat, gibt es für die Begegnung ab sofort online einen freien Kartenverkauf (tickets.hamburgtowers. de). In Gießen dürfen am Sonnabend 170 Zuschauerinnen und Zuschauer das Spiel verfolgen.