Hamburg. Der Athletiktrainer der Veolia Towers Hamburg bereitet die deutsche U-18-Auswahl auf die Europameisterschaft in Serbien vor.
32 Kurzeinsätze für die EWE Baskets Oldenburg in der Basketball-Bundesliga zählt die sportliche Vita von Jacob Hollatz. Sie gleicht damit der Anzahl der Hexenprozesse, die im 17. Jahrhundert in Steinbach bei Baden-Baden geführt worden.
Es ist aber keineswegs Hexenwerk, das den Athletiktrainer der Veolia Towers Hamburg an diesem Dienstag in die Kleinstadt Steinbach führen wird, sondern die deutsche U-18-Nationalmannschaft, die sich dort auf die EM im serbischen Nis (22. bis 30. Juli) vorbereitet. Oder besser gesagt: Vom 24-Jährigen physisch darauf vorbereitet werden soll.
Auf den Spuren von Justus Hollatz
Hollatz, obwohl seine Profikarriere vor zwei Jahren aus Mangel an sportlichen Perspektiven endete, ist damit schon der Zweite aus seiner Familie, der in den erlauchten Zirkel einer Nationalmannschaft aufgenommen wird. Sein zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Justus, mittlerweile für den slowenischen Spitzenclub Cedevita Olimpija Ljubljana aktiv, gewann im vergangenen Jahr EM-Bronze mit der A-Nationalmannschaft. Jacob Hollatz soll die Voraussetzungen dafür legen, dass den Junioren Ähnliches gelingt.
Christian Held, Cheftrainer des Bundesligisten Rostock Seawolves, der in diesem Sommer auch die deutsche U 18 betreut, hatte Hollatz angefragt. Beide kennen sich aus gemeinsamen Oldenburger Zeiten. „Da tue ich ihm gern diesen Gefallen, zumal es für mich eine große Chance ist und viel Spaß macht“, sagt Hollatz.
Hollatz macht Hamburger Profis fit
Der Fokus des gebürtigen Harburgers liegt darauf, „mit gezieltem Krafttraining Reize zu setzen, um die Spieler bereit fürs Basketballtraining zu machen“. Belastungssteuerung genießt oberste Prämisse, ein kraftraubendes Training zur Verbesserung der athletischen Fähigkeiten wäre in dieser Wettkampfphase massiv kontraproduktiv.
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Die Reise auf den Balkan schenkt sich Hollatz allerdings. „Bei einer EM-Woche ist ein Athletiktrainer nicht zwingend notwendig“, sagt er. Stattdessen möchte Hollatz daheim in Hamburg die Saisonvorbereitung mit den Towers akribisch planen, um gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Melvyn Wiredu direkt Anfang August einsteigen zu können, wenn die ersten Profis in Wilhelmsburg aufschlagen.
Towers-Nachwuchs soll ins Nationalteam
Zuvor trainiert er bereits den Nachwuchs der Türme. „Denn unser Ziel muss es sein, dass ich künftig nicht der einzige Hamburger bin, der bei der Jugend-Nationalmannschaft dabei ist“, sagt Hollatz. Dafür sollte keine Hexerei nötig sein.