Hamburg. Die Wilhelmsburger beginnen stark, bauen aber nach der Pause gehörig ab und geben den sicher geglaubten Sieg aus der Hand.

Ratlosigkeit, Blicke, die ins Leere gingen, Enttäuschung, tief sitzender Frust – die Veolia Towers Hamburg sind nach der bitteren 93:97 (32:21, 22:19, 18:26, 21:31)-Niederlage bei den Frankfurt Skyliners endgültig im Abstiegskampf der Basketball-Bundesliga angekommen, auch wenn der neue Cheftrainer Benka Barloschky (35) dieser Einschätzung noch ausweicht: „Wir schauen nicht auf die Tabelle. Das haben wir nicht getan, als wir in Richtung Play-offs unterwegs waren, das tun wir auch jetzt nicht. Wir fokussieren uns aufs nächste Spiel. “

Das findet am Dienstag (19.30 Uhr) in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena im EuroCup gegen den griechischen Club Promitheas Patras statt. Wichtiger noch wird die übernächste Begegnung am Freitag (19 Uhr/beide MagentaSport) an selber Stelle gegen Bundesliga-Aufsteiger Rostock Seawolves, denn die Lage in der Liga wird immer bedrohlicher.

Vor einer Woche im Inselpark das 83:92 gegen die Löwen Braunschweig, jetzt die Pleite in Frankfurt – Niederlagen gegen zwei Teams, dessen sportliches Potenzial bisher weit geringer als das der Hamburger eingeschätzt wurde. Diese Meinung herrschte nicht nur intern bei den Towers, auch die meisten Basketball-Experten schlossen sich diesem Urteil an. Offenbar ein Trugschluss. Was zusätzlich Sorgen machen sollte: Mit der Beurlaubung Raoul Korners und der Inthronisierung Barloschkys haben die Towers bereits an einer entscheidenden Stellschraube gedreht, doch nichts ist besser geworden.

Towers geben den Sieg aus der Hand

Was der Mannschaft fehlt, wurde einmal mehr in Frankfurt deutlich: Führung. Als die Towers im dritten Viertel plötzlich ihren Rhythmus verloren, ihr Spielsystem nicht mehr durchzogen, anfingen, die Bälle reihenweise zu verlieren, acht (insgesamt 16) in sechs Minuten, stand niemand auf dem Feld, der den Abwärtstrend stoppte. Spielmacher Kendale McCullum, in seiner Position eigentlich als Leitwolf gefordert, konnte nichts zur Lösung des Problems beitragen, mit insgesamt acht Ballverlusten war der 26-Jährige vielmehr erneut Hauptverursacher der Krise, die Frankfurt wieder Mut schöpfen ließ.

38:21 führten die Towers in der 13. Minute, und nichts deutete bis zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass die Hamburger die Kontrolle über das Spiel verlieren könnten. Gerade mal ein Ballverlust bis hierhin und eine Trefferquote aus dem Feld von mehr als 60 Prozent schienen Zeichen neu gewonnener Zuversicht zu sein. Wie fragil diese war, zeigte sich, als sich die ersten Fehler einschlichen.

Anthony Polite, Neuzugang und Hoffnungsträger, brachte die Probleme auf den Punkt: „Wir müssen unbedingt besser auf den Ball aufpassen. Wir hatten gerade in der zweiten Hälfte teils haarsträubende Ballverluste. Frankfurt konnte die nicht nur für einfache Punkte nutzen, sondern holte sich dadurch auch neues Selbstvertrauen. So viel, dass sie zum Ende hin auch die ganz schwierigen Würfe getroffen haben. Wir müssen lernen, wie wir unser Tempo richtig kontrollieren.“

  • Punkte Veolia Towers Hamburg: Polite 17 (8 Rebounds), Childs 14, Samar 13 ( 6 Rebounds), McCullum 13 (6 Assists), Meisner 11, Woodard 11, Hinrichs 6, Schoormann 4, Wohlfarth-Bottermann 4, Philipps 0.