Hamburg. Towers-Neuzugang Yoeli Childs liefert Energie auf und abseits des Courts. Für seinen Einsatz in Hamburg hat er genaue Vorstellungen.

Am Ende des Interviews hat Yoeli Childs noch eine Botschaft für alle Abendblatt-Leser: „Wenn Sie das lesen, denken Sie bitte darüber nach, was Sie heute noch tun können, um jemandem zu helfen.“ Jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen, habe ihm seine Mutter beigebracht. Wem der 24 Jahre alte US-Amerikaner helfen kann, steht seit Beginn des Trainingslagers in Breslau (Polen) am vergangenen Mittwoch auch fest: den Veolia Towers Hamburg.

Auch vom Wie hat der Neuzugang, der den Großteil der vergangenen Saison in der NBA-Ausbildungsliga bei den Salt Lake City Stars verbracht hat, schon eine Vorstellung: „Ich werde das Intensitäts­level anheben, wann immer ich auf dem Feld stehe, mir Rebounds schnappen und all die kleinen Dinge erledigen, die uns helfen zu gewinnen“, so der Center. Was Childs – Potenzial: Publikumsliebling – in seiner Aufzählung unerwähnt ließ, ist seine einnehmende und herzliche Art abseits des Spielfelds, mit der er hilft, die nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft möglichst schnell zu einen.

Hamburg Towers: Childs plagte eine Knieverletzung

Wie schnell es auch in die entgegengesetzte Richtung gehen kann und man nicht mehr Teil eines Teams ist, musste der 2,03-Meter-Athlet vor einem Jahr feststellen. Sein erster Versuch, in der Bundesliga Fuß zu fassen, endete bei den Riesen Ludwigsburg nach nur drei Spielen. Einerseits plagte Childs eine Knieverletzung, andererseits gebar ihm seine Frau Megan die gemeinsame Tochter Amara.

Nach der Geburt gab es jedoch Komplikationen, die einen längeren Krankenhausaufenthalt nötig machten. „Daher haben der Club und ich entschieden, dass es zum beidseitigem Besten ist, wenn wir den Vertrag auflösen, damit ich nach Hause kann“, sagt Childs. Denn seine Familie, die in den kommenden Wochen ebenfalls nach Hamburg zieht, sei „das Unglaublichste, das mir im Leben widerfahren ist“.

Seine gute Tat am Montag hatte Childs übrigens bereits am Morgen vollbracht. Sein Zimmergenosse, der 18-jährige Youngster Simonas Paukste, war vor dem Training etwas spät dran. „Ich habe ihm dann geholfen, sein Hinterteil aus dem Zimmer zu bewegen.“