Hamburg. Weltweit größter Umweltdienstleister steigt für drei Jahre als Sponsor ein. Das Geld wird nicht komplett in die Mannschaft investiert.

Jan Fischer nannte es einen „Ritterschlag“. Einige Beobachter der Basketballszene rechnen nun sogar mit dem Durchbruch in die deutsche Spitze und gingen damit deutlich weiter als der Geschäftsführer der Hamburg Towers. Pardon, der Veolia Towers Hamburg.

Unter diesem Namen firmiert der Wilhelmsburger Bundesligist nämlich nun offiziell, nachdem er am Freitag bei einer Pressekonferenz das bestätigte, was das Abendblatt am Mittwoch exklusiv vermeldet hatte: Der Umweltdienstleister Veolia erweitert sein Sponsoring und sichert sich die Namensrechte für nach Abendblatt-Informationen rund eine Million Euro pro Saison für die nächsten drei Jahre.

Basketball: Veolia auch nach 2025 Towers-Sponsor

Auf den ersten Blick mag die kurze Laufzeit für eine, wie Veolia verlautbart, „langfristig angelegte Partnerschaft“ kurz erscheinen. Dies hat jedoch lediglich unternehmensinterne Gründe, die längerfristige Verträge nicht ermöglichen. Es kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass beide Seiten ihre Zusammenarbeit 2025 – dann womöglich zu verbesserten Konditionen – verlängern. Die Namensrechte für die Arena im Wilhelmsburger Inselpark, die bis Ende dieses Jahres noch der ins Schlingern geratene Optikhändler Edel Optics besitzt, zu erwerben, schließt Veolia allerdings kategorisch aus.

„Wir möchten die Bekanntheit unserer Marke steigern“, begründete Veolia-Deutschland-Chef Matthias Harms das Engagement des weltweit größten Unternehmens im Bereich Entsorgung mit Hauptsitz in Frankreich und Zentrale der Veolia Umweltservices in Hamburg. Beide Seiten betonten zudem die gemeinsamen Werte, Nachhaltigkeitsprojekte und guten zwischenmenschlichen Beziehungen.

Geld für langfristige Entwicklung

Mit den frischen Millionen steigen die Towers, deren Saisonetat sich auf gut 5,5 Millionen Euro erhöhen dürfte, in die wirtschaftlich dritthöchste Gruppierung der Bundesliga auf, wo sie mit den Telekom Baskets Bonn, MHP Riesen Ludwigsburg und Niners Chemnitz konkurrieren. Eine Gruppe darüber verfügen Brose Bamberg, die EWE Baskets Oldenburg und Ratiopharm Ulm über ähnliche Budgets – jeweils deutlich hinter dem FC Bayern München (23 Millionen) und dem deutschen Meister Alba Berlin (13).

In „goldene Wasserhähne“ werde er die Sponsoringsumme nicht investieren, so Towers-Geschäftsführer und -Sportdirektor Marvin Willoughby. Ebenso wenig in vollem Umfang ins Team. „Es geht nicht nur darum, morgen ein Basketballspiel zu gewinnen, sondern das Geld in die langfristige Entwicklung des Unternehmens zu investieren“, so der Vereinsgründer. Sportlich wollte er, wie gewohnt, daher keine großen Sprünge versprechen: „Ich bleibe dabei, dass wir in den vergangenen beiden Jahren überperformt haben. Es gibt auch jetzt keine Garantie, dass wir in die Play-offs einziehen.“

Seine Ursprünge hatte der Deal übrigens schon 2009, als Willoughby auf seinen letzten Karrieremetern mit dem SC Rist Wedel die Regionalligameisterschaft gewann – zusammen mit Vedad Delič, dem heutigen Head of Business Development von Veolia. „Mein Chef hat mich mal in unsere Loge nach Bamberg eingeladen, ich war so begeistert, dass ich ihm vorgeschlagen habe, unser Engagement doch auf Hamburg auszuweiten“, so Delič. Willoughby erinnert sich: „Vedo hat mit mir dann direkt den bösen Plan ausgeheckt, was ganz Großes daraus zu machen.“ Hat geklappt.