Hamburg. Die Stadtteilschule Alter Teichweg ehrt den 21-Jährigen für seine sportlichen Leistungen. Hamburg Towers wieder im EuroCup dabei.

Justus Hollatz’ Vergangenheit riecht nach Schulspeisung. In der Mensa habe er nicht allzu oft gegessen, sagt der Nationalspieler, als er an der – je nach kulinarischem Anspruch günstig oder ungünstig verbauten – Großküche vorbei in die Sporthalle der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (ATW) schlendert, so wie nur Basketballer schlendern können.

2020 hat der 21-Jährige hier sein Abitur absolviert, nun erhält sein Name Einzug in die Hall of Fame der Eliteschule des Sports. Nicht für Hollatz’ schulische Leistungen – den Deutschunterricht hat er in so guter Erinnerung wie die Mensa –, sondern seine herausragenden sportlichen.

Basketball: Hollatz hat gute Erinnerungen an Schulzeit

Die der gebürtige Harburger direkt unter Beweis stellen musste, als ihn Schulleiter Björn Lengwenus ein letztes Mal beim Freiwerfen „gewinnen ließ“. Ans Gewinnen hat sich Hollatz bei den Hamburg Towers gewöhnt, inklusive individueller Auszeichnungen wie der als zweifacher Bundesliga-Nachwuchsspieler des Jahres. Die Aufnahme in die Ruhmeshalle kratzte den besonnenen Aufbauspieler, der nächste Saison zu CB Breogán nach Spanien wechselt, dennoch etwas auf. „Von meinen drei Jahren am ATW bleiben nur positive Gedanken haften. Vor allem das Zusammensein von Leistungssportlern unterschiedlicher Sportarten hat ein beinahe familiäres Gefühl geschaffen.“

Und ohne die vier wöchentlichen Extraeinheiten – zweimal Krafttraining, zweimal am Ball – würde er, davon ist Hollatz überzeugt, Anfang August gewiss nicht zum Trainingsauftakt seines neuen Clubs nach Spanien fliegen. „Dann wäre ich vielleicht ein akzeptabler Bundesligaspieler, mehr aber nicht.“

Basketball: Hollatz profitierte von der Förderung

Mindestens genauso stark wie auf dem Spielfeld habe er auch als heranreifender Erwachsener von der Förderung profitiert, so Hollatz: „Täglich um 8 Uhr in der Halle, in jeder Freistunde, dazu Hausaufgaben und den Schulstoff verinnerlichen, dadurch habe ich als junger Spieler gelernt, mich zu strukturieren“, sagt der junge Spieler Hollatz.

Der eigentlich viel zu junge Spieler, um in eine Ruhmeshalle, die normalerweise verrenteten Sportlern vorbehalten ist, aufgenommen zu werden. Bei Hollatz ist es ein Versprechen für eine erfolgreiche Zukunft. Den richtigen Riecher dafür hat er in seiner Schulhalle, direkt neben der
Küche, entwickelt.

Der EuroCup findet erwartungsgemäß auch kommende Saison mit den Towers statt, die auf der von der EuroLeague veröffentlichten Liste der 20 Teilnehmer auftauchen.