Hamburg. Towers besiegen schwachen MBC Weißenfels in einem Spiel, in dem sie kaum überzeugen konnten. Auf ihren Topscorer war jedoch Verlass.

Wer Trainer Pedro Calles (38) und seinen Hang zum Perfektionismus kennt, der konnte erahnen, wie er das 84:76 (27:11, 19:19, 17:28, 21:28) gegen den MBC Weißenfels einordnen würde. Vergnügungssteuerpflichtig war das, was sein Team am Freitagabend bot, wahrlich nicht. Und so war die wichtigste Erkenntnis, dass die Hamburg Towers, die erneut ohne Spielmacher Justus Hollatz (20/Knöchelblessur) und Leistungsträger Jaylon Brown (27/Hüftprobleme) antreten mussten, auch Spiele gewinnen können, in denen sie nicht überzeugen.

Hamburg Towers spielen vor 1000 Zuschauern

Die Partie in der Basketball-Bundesliga (BBL) fand vor 621 von möglichen 1000 Zuschauern in der edel-optics.de Arena unter 2G-plus-Bedingungen statt. Alle Besucher wurden im Schachbrettmuster angeordnet, sodass immer ein Platz freibleiben musste. Zudem wurden an den Verkaufsständen lediglich alkoholfreie Getränke angeboten. „Wir haben heute erst erfahren, dass wir das Schachbrettmuster nutzen müssen.

Das bedeutet, dass einige Fans nicht auf ihrem gebuchten Sitz sitzen können. Ich bitte um Verständnis und Nachsicht. Das erhöht die Chancen, dass auch in den kommenden Wochen weiterhin Fans reindürfen“, sagte Geschäftsführer Marvin Willoughby (43) per Arena-Durchsage vor dem Spiel.

Auf dem Court konnten sich die Hamburger einmal mehr auf ihren Topscorer verlassen. Caleb Homesley (25), der in den vergangenen drei Pflichtspielen überragende 89 Punkte für die
Towers erzielen konnte, war wieder Dreh- und Angelpunkt gegen den MBC, der vor der Partie mit 92,3 Gegenpunkten pro Spiel die schlechteste Defensive der BBL hatte. Am Ende kam der US-Amerikaner auf 19 Punkte und sieben Rebounds.

Hamburg Towers überzeugen in der Defensive

Zunächst überzeugten die Hamburger aber vor allem in der Defensive. In den ersten 6:15 Minuten kassierten die Towers lediglich zwei Gegenpunkte. Und diese Griffigkeit in der Verteidigung zog sich bis zum Ende der ersten Hälfte gegen erschreckend schwache Gäste durch. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass die Angriffsbemühungen der Hamburger wild und fehlerbehaftet waren. Zur Pause führten die Towers dennoch komfortabel mit 46:30.

Nach der Pause passte sich das Calles-Team dem Niveau des Gegners zunehmend an. Der 16-Punkte-Vorsprung schmolz von Minute zu Minute, weil die Towers sowohl defensiv als auch offensiv ein katastrophales drittes Viertel (17:28) ablieferten. Und auch im Schlussabschnitt blieb es zunächst ein Hamburger Festival der Unzulänglichkeiten, in dem die Towers erst zum Ende ihre individuelle Qualität abrufen und so den glanzlosen Heimsieg über die Bühne bringen konnten. Am Dienstag (20.45 Uhr, MagentaSport) muss beim EuroCup-Spiel bei Topteam Partizan Belgrad aber eine deutliche Leistungssteigerung her, will das Calles-Team in Serbien kein Debakel erleben.