Hamburg. Spielmacher Jabril Durham unterschreibt für ein Jahr. Rückkehr von Aufbauspieler T.J. Shorts ist damit unwahrscheinlich.
Langsam aber sicher steigt die Vorfreude von Marvin Willoughby. Am Freitag (13.15 Uhr) findet in Barcelona die Auslosung zum EuroCup statt, an dem erstmals in ihrer Geschichte auch die Hamburg Towers teilnehmen werden. Wegen der Corona-Pandemie wird der 43-Jährige darauf verzichten, in die spanische Metropole zu reisen und die Auslosung stattdessen am Laptop verfolgen.
Im EuroCup treten Teams in der Gruppenphase in Hin-und Rückspiel an
20 Mannschaften aus 13 Nationen werden in zwei Zehnergruppen in Hin-und Rückspiel gegeneinander antreten. Die Regularien besagen, dass mehrere Teilnehmer aus einer nationalen Liga nicht gemeinsam in eine Gruppe gelost werden können. Es sei denn, mehr als zwei Teams aus einer nationalen Liga nehmen am Wettbewerb teil.
Dementsprechend werden beispielsweise die vier spanischen Erstligaclubs zu gleichen Teilen aufgeteilt, die drei italienischen Teilnehmer werden im Verhältnis 1:2 auf die beiden Hauptrundengruppen verteilt. Daraus ergibt sich auch, dass die Towers in der Gruppenphase nicht auf den zweiten Bundesligaclub Ratiopharm Ulm treffen können.
Turk Telekom Ankara wird einer der Gruppengegner
Darüber hinaus steht bereits fest, dass das neben Ulm in Lostopf acht gesetzte türkische Team von Turk Telekom Ankara als erster Gruppengegner der Hamburg Towers bereits fix ist.
Durham soll der neue Chef auf dem Court werden
Um für die internationale Aufgabe gerüstet zu sein, arbeitet Willoughby gemeinsam mit Cheftrainer Pedro Calles am neuen Kader. Am Donnerstag gaben die Towers bekannt, dass sie bei der Suche nach einem neuen Spielmacher fündig geworden sind. In der kommenden Spielzeit soll Jabril Durham (28) die Schaltzentrale auf dem Parkett bei den Towers sein.
Spielmacher ist von der Entwicklung der Hamburg Towers begeistert
Der US-Amerikaner spielte in der vergangenen Saison für den belgischen Erstligaclub Belfius Mons-Hainaut. "Die Entstehungsgeschichte der Towers hat mich sehr beeindruckt – es ist ein junger, hungriger Klub. Verbunden mit der sozialen Arbeit, die der Verein leistet, ist es eine Organisation, von der ich sehr gern ein Teil sein möchte“, sagt Durham, der Anfang August mit seiner Frau Ariel nach Hamburg ziehen wird.
- Nach Hinrichs-Deal: Towers haben keinen Platz mehr für Allen
- Hamburg Towers verpflichten nächsten "Calles-Spezi"
- Kapitän Taylor geht bei den Towers von Bord
Bei den Wilhelmsburgern setzt man große Hoffnungen in den passionierten Schachspieler, der auch auf dem Spiefeld die richtigen Züge planen und unsetzen soll. "Jabril hat bewiesen, dass er Teams führen kann. Wirklich bemerkenswert ist, dass er auf allen Stationen zu den besten Vorlagengebern zählte und jedes seiner Teams zu einer erfolgreichen Saison verholfen hat“, so Sportdirektor Willoughby.
Leistungsträger T.J. Shorts vor dem Aus?
Das erwartet Trainer Calles von Durham auch in der kommenden Saison. Ob er allerdings das Zeug hat, in der Basketball-Bundesliga (BBL) und auf internationalem Parkett zu funktionieren, muss der US-Amerikaner noch unter Beweis stellen. "Jabril hat sich Schritt für Schritt nach oben gearbeitet. Er ist ein Pass-First-Point Guard, der seine Mitspieler in Szene setzen kann. Zudem zeichnet ihn sein Pick&Roll-Spiel aus. Die Level in der BBL und im EuroCup sind höher als auf seinen vorherigen Stationen, als Point Guard hat er dazu noch viel Verantwortung. Aber ich traue ihm zu, dass er sich durchsetzen kann", so der spanische Coach.
Der Kader-Umbruch wird größer als angenommen
Durch die Verpflichtung von Durham dürfte ein weiterer Leistungsträger der Vorsaison keine Zukunft in Hamburg haben. Für Spielmacher T.J. Shorts (23), der mit seinen starken Leistungen maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Vorsaison hatte, wird aller Voraussicht nach nicht zu den Towers zurückkehren.
Somit wird der Umbruch bei den Towers größer als zunächst angenommen. Mit den Eigengewächsen Justus Hollatz (19) und Osaro Jürgen Rich Igbineweka (22) sowie Kapitän Max DiLeo (28) und Center Maik Kotsar (24) kehren lediglich vier Spieler aus der Vorsaison zurück. Dabei hatte Sportchef Willoughby eigentlich vor, mehr Kontinuität an den Tag zu legen, um einen höheren Wiedererkennungswert zu haben und für mehr Identifikation bei den Fans zu sorgen.