Oldenburg. Hamburger Basketballer führen in Oldenburg im letzten Spielviertel, verlieren aber noch. Neuzugang Radosavljevic wirft 22 Punkte.

Die Hamburg Towers haben vor 6200 Zuschauern in der ausverkauften EWE Arena des Tabellenvierten Oldenburg mit 79:91 (20:23, 20:26, 15:19, 24:23) ihre elfte Bundesliga-Niederlage kassiert, dennoch lieferte die Mannschaft eines ihrer bisher besten Saisonspiele. Mit 22 Punkten und fünf Rebounds war Neuzugang Bogdan Radosavljevic gleich der beste Hamburger. Er stand 21:29 Minuten auf dem Parkett.

Ausschlaggebend für den Misserfolg waren vor allem die 21 Ballverluste gegenüber nur zwölfen der Oldenburger. Bei den Rebounds, einst auch eine Towers-Schwäche, griffen sich die Hamburger dagegen 25 der Abpraller vom Korb, die Oldenburger 18. Auch die Wurfquote aus dem Feld (48,1:47,2 Prozent) und von der Freiwurflinie (80,0:76,2 Prozent) sprachen für die Towers.

„Ich bin wirklich stolz auf den Kampfgeist meiner Mannschaft. Das war ein Beispiel für die Fortschritte und die Entwicklung, die wir in den vergangenen Spielen gemacht haben. ,Boggy’ hat ein tolles Debüt gegeben, er gibt uns zusätzliche Möglichkeiten“, lobte Towers-Trainer Mike Taylor sein Team und Radosavljevic.

Towers standen kurz vor der Wende

Basketballspiele sind gewöhnlich ein Auf und Ab gelungener und misslungener Aktionen, Treffern und Fehlwürfen. Die Oldenburger hatten das Spiel drei Viertel lang unter Kontrolle, in den letzten zehn Minuten drohte ihnen diese aber zu entgleiten. Als nach vier erfolgreichen Freiwürfen des erneut starken Heiko Schaffartzik (35:20 Minuten Spielzeit) Center Radosavljevic in der 34:07 Minute zum 71:70 einnetzte, der ersten und einzigen Towers-Führung in dieser Begegnung, schien das Spiel plötzlich eine unerwartete Wende zu nehmen. Die 150 mitgereisten Towers-Fans drangen jetzt mit ihren Anfeuerungsrufen erstmals in der Halle durch.

Einen Schrittfehler von Yannick Franke und einem verpatzten Korbleger Radosavljevics später führten die Oldenburger wieder 76:71, die Hamburger konnten kurz darauf (36:26 Minuten) bloß auf 73:76 verkürzen. „Wir sind für jeden Fehlern von Oldenburgs Schlüsselspielern Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic bestraft worden. Diese Cleverness müssen wir uns noch arbeiten, um einen Europapokal-Teilnehmer wie Oldenburg bezwingen zu können“, sagte Taylor.

Oldenburg-Coach lobt die Towers

Sein Kollege Mladen Drijencic war dennoch angetan von der Spielweise der Towers: „Jedes Team in dieser Liga kann Basketball spielen und hat eine Idee davon, wie sie diese erfolgreich umzusetzen will. Selbst als unser Ball wie vom Computer gesteuert zu Beginn des Spiels auch gelaufen sein mag, haben die Hamburger trotzdem einen Weg gefunden, wieder ins Spiel zu kommen.“

Nach zweiwöchiger Spielpause gastieren die Towers am 19. Januar bei den überraschend starken Merlins Crailsheim. Das nächste Heimspiel steht am 25. Januar (20.30 Uhr) gegen Würzburg an. „Wir sind jetzt in der Liga angekommen und in jedem Spiel für eine Überraschung gut“, sagte Taylor.

Hamburg Towers: Radosavljevic (22 Punkte/5 Rebounds), Schaffartzik (12/4 Assists), Carrera (10/5 Rebounds), Franke (10), Beech (9), Gutiérrez (7/4 Assists), Ibeh (5/3 Blocks), Walker (2), Ogunsipe (2/4 Assists), Hollatz.