Hamburg. Training an Heiligabend, Anfahrt am ersten Feiertag und Spiel am zweiten Feiertag: Wie der Bundesliga-Aufsteiger damit umgeht.

Für ein wenig Weihnachtsfeeling in der edel-optics.de Arena sorgte in den vergangenen Tagen der Hausmeister der Spielstätte der Hamburg Towers. „Er hat für uns einen kleinen Tannenbaum aufgestellt. Das finde ich fantastisch“, sagt Trainer Mike Taylor, wohlwissend, dass für ihn und seine Profis Weihnachten eher auf Sparflamme gefeiert wird.

Weil der Wilhelmsburger Aufsteiger bereits am zweiten Weihnachtstag (15 Uhr, Sport1, magentasport.de) bei den Telekom Baskets Bonn antreten muss, steht Heiligabend vor der Bescherung ein Training auf dem Programm.

Taylor muss in die Köpfe der Towers-Profis dringen

Nach einer Einheit am Morgen können die Spieler dann zu ihren Familien, ehe sich das Team am ersten Weihnachtstag trifft, um mit der Bahn zum Auswärtsspiel in den Westen zu reisen, wo nach der Ankunft in Bonn ein leichtes Wurftraining auf dem Programm steht. „Unser Spielplan kennt keine Feiertage“, sagt der Towers-Trainer, der bereits am Montag, einen Tag nach dem 75:100 gegen Alba Berlin, den Fokus auf das Bonn-Spiel legte, ganz pragmatisch.

Doch auch der 47-Jährige weiß, dass er vor dem Spiel vor allem in die Köpfe seiner Profis vordringen muss. Während die meisten Menschen im Kreise ihrer Liebsten leckeres Essen genießen und die Arbeit einfach mal Arbeit sein lassen, heißt es für die Hamburger Basketballprofis: lange Auswärtsfahrt und anschließend volle Konzentration auf eine wichtige Partie gegen einen Gegner, der wie die Towers erst zwei Saisonsiege vorzuweisen hat.

Towers könnten sich in Bonn selbst beschenken

„Für die Heimmannschaft ist es vielleicht etwas einfacher, an Weihnachten zu spielen, weil Freunde und Familie einfach in die Halle kommen können“, sagt Taylor, der von seinen Profis aber erwartet, dass sie sich der mentalen Herausforderung stellen. „Feiertagsspiele sind nie einfach, aber wenn man ein guter Spieler oder ein guter Coach sein will, muss man in der Lage sein, das auszublenden und Leistung abliefern“, fordert Taylor.

Zumal der Bundesliga-Vorletzte mit einem Erfolg beim überraschend kriselnden Traditionsverein einen kleinen Schritt aus dem Tabellenkeller machen könnte. „Wir tun uns bisher auswärts etwas leichter. Die Siege in Gießen und Braunschweig sollten uns ein gutes Gefühl für die Partie in Bonn geben. Und ein Sieg ist ja auch kein so schlechtes Weihnachtsgeschenk“, sagt Taylor.