Hamburg. Kahlil Dukes konnte die Erwartungen nicht erfüllen und fehlt bereits am Freitag beim Bundesligaspiel in Gießen.

Als die Profis der Hamburg Towers am Donnerstagmittag den Bus zum Bundesliga-Auswärtsspiel bei den Gießen 46ers (20.30 Uhr/Magentasport.de live) bestiegen, blieb der Platz von Kahlil Dukes leer. Wie das Abendblatt vorab erfuhr, stehen die Wilhelmsburger Basketballer unmittelbar vor der Auflösung des bis 2020 datierten Vertrages. Der 24-Jährige war erst im Sommer vom russischen Zweitligaclub BK Surgut gekommen und galt als Schlüsselspieler für die erste Bundesligasaison der Clubgeschichte.

Die Towers haben die Trennung von Dukes am Freitagmorgen bestätigt. Dass die Towers erstmals in ihrer fünfjährigen Vereinsgeschichte einen Spieler vor Ablauf des Vertrags freistellen, "macht es umso härter", sagt Towers-Geschäftsführer und -Sportdirektor Marvin Willoughby. "Allerdings ist so etwas in der BBL ein ganz normaler Vorgang, der überhaupt nichts mit der Persönlichkeit von Kahlil zu tun hat, sondern rein spielerisch begründet ist. Kahlil hat sich in seiner Zeit bei uns stets professionell verhalten. Wir danken ihm für seine Arbeit und wünschen ihm alles Gute für seine weitere Karriere."

Dukes enttäuschte auf ganzer Linie

Die hohen Erwartungen konnte der US-Amerikaner bei den Hamburgern zu keiner Sekunde erfüllen. Sowohl beim 55:111 beim FC Bayern als auch eine Woche später bei der 83:104-Niederlage gegen den Mitteldeutschen Basketballclub enttäuschte Spielmacher Dukes, der kaum offensive Impulse setzen konnte und zudem immer wieder durch unnötige Ballverluste auffiel. Nun ziehen die Verantwortlichen die Reißleine.

Aber auch ohne Dukes wollen die Towers den Negativtrend stoppen – und endlich den ersten Bundesligasieg einfahren. Immerhin weiß die Mannschaft von Trainer Mike Taylor, wie man in Gießen gewinnt: 105:100 ging das Match gegen die Hessen in der Saisonvorbereitung aus.

„Wir müssen ohnehin positiv blieben“, fordert Forward Malik Müller. „Niemand hat gesagt, dass die Bundesliga leicht wird. Keiner hat geglaubt, dass wir aufsteigen, und alles läuft von selbst. Ich will mich nicht ans Verlieren gewöhnen. Wir müssen schauen, dass wir nicht zu frustriert werden, nach vorne schauen. Ich glaube, dass sich harte Arbeit auf lange Sicht auszahlt“, sagt der gebürtige Frankfurter.

Towers wollen bald Ersatz für Dukes verpflichten

Vor allem am Defensivverhalten hat Trainer Taylor unter der Woche mit der Mannschaft auf dem Platz und im Videostudium gearbeitet. „Es kann nicht sein, dass wir immer über 100 Punkte abgeben“, gibt Müller offen zu und fordert: „Wir müssen die Abwehrarbeit persönlich nehmen, dass uns jeder Punkt des Gegners rasend macht. Die Offensive wird kommen, wir haben viel Talent“, sagt Müller. Für die Zweifler, die glauben, die Towers hätten keine Bundesligatauglichkeit, hat er kein Verständnis. „Ich bin mir sicher, dass wir unseren Weg in dieser Liga gehen werden.“

Diesen gehen die Towers ab sofort ohne Kahlil Dukes. Läuft alles glatt, werden die Verantwortlichen um Sportdirektor Marvin Willoughby bereits in der kommenden Woche einen Nachfolger präsentieren.