Hamburg. Verletzungssorgen bei den Basketballern der Hamburg Towers. Kapitän Zazai nimmt den Nachwuchs in die Pflicht.

Wie gierig Achmadschah Zazai nach Erfolg ist, offenbart sein Name bei Instagram. „Champ030“, abgeleitet von Champ, dem Sieger. So nennt sich der Kapitän der Hamburg Towers in den sozialen Netzwerken. Damit die Fans wissen, wohin er sportlich will mit seinem Wilhelmsburger Zweitliga-Basketballteam: hoch in die Bundesliga.

Aber „Cha Cha“, wie er in der Mannschaft heißt, ist auch immer für einen Spaß zu haben. Ein Foto in der Eissauna „Cool Bodies“? Kein Problem. „In meiner Zeit in Chemnitz habe ich den Spitznamen Elektro-Achim bekommen. Weil ich das Team und die Halle elektrisiere, wenn ich auf dem Parkett stehe“, erzählt der 32-Jährige – und grinst.

Hamburg Towers haben Personalprobleme

An diesem Sonnabend (19.30 Uhr, edel.optics.de-Arena, Airtango live) gegen die White Wings Hanau sind allerdings eher andere Qualitäten gefragt. Der 1,75 Meter große Spielmacher ist der einzig verbliebene gesunde Point Guard bei den Towers. Auch gegen Hanau stehen Carlton „Scootie“ Guyton (Bänderriss), Hrvoje Kovacevic (Muskelfaserriss in der Wade) und René Kindzeka (Innenbandriss) nicht zur Verfügung. Und hinter dem Einsatz von Talent Osaro Jürgen Rich (20) steht aufgrund einer Bänderverletzung im Sprunggelenk ein Fragezeichen.

„Natürlich hat sich meine Spielzeit zuletzt enorm gesteigert. Und dadurch natürlich auch der Druck, der auf mir lastet“, sagt Zazai. „Damit kann ich aber gut umgehen.“ Weshalb er mehr denn je nicht nur als Spielmacher, sondern auch als Führungsspieler gefragt ist.

Zazai in Vertragsgesprächen

In seiner Karriere ist Zazai zum ersten Mal Kapitän. Es ist eine Aufgabe, in die sich der Basketballprofi erst einmal hineinarbeiten musste. „Ich wusste nicht, welch hohen Stellenwert dieses Amt hat, was da alles dranhängt“, sagt er. Viele Gespräche führen, Mentor sein für die Jüngeren, aber auch die Schuld auf sich nehmen, wenn es mal nicht so läuft – Verantwortung tragen eben. „Ich fühle mich aber total wohl in meiner Rolle als Kapitän“, sagt er.

Als Routinier weiß Zazai zudem, dass Akkus nicht unendlich aufgeladen sind. Gerade im so wichtigen Saisonendspurt soll und muss der Nachwuchs Entlastung für den Drittplatzierten der Liga bringen. Allen voran Justus Hollatz (17), der Erfahrung in der Zweiten Bundesliga ProB bei Rist Wedel, aber auch im Jugendteam der Towers sammelte. „Ich sage Justus und unseren anderen jungen Spielern, dass sie sich nicht als Notlösung fühlen sollen“, sagt er. Mehr noch: „Sie sollen die Situation als Riesenchance sehen, sich für größere Aufgaben in der Zukunft empfehlen zu können.“

Die eigene Zukunft wollte er eigentlich bereits zum Jahreswechsel geklärt haben. Die Gespräche mit Sportdirektor Marvin Willoughby laufen aber noch, eine Tendenz gibt es bisher nicht. „Ich hoffe aber, Teil der Towers-Familie bleiben zu können. Es sind noch ein paar Fragen offen, aber ich habe ein gutes Gefühl“, sagt Zazai. Der Aufstieg lockt.