Hamburg. Zweitligist zieht Konsequenzen aus der anhaltenden Negativserie. Attarbashis Nachfolger steht bereits fest.

Am Ende ging es dann doch fix: Nach anfänglichen Treueschwüren haben die Hamburg Towers ihren Cheftrainer Hamed Attarbashi freigestellt. Damit zog der Basketball-Zweitligist am Montag Konsequenzen aus der anhaltenden Negativserie mit neun Niederlagen in den letzten zehn Spielen, die tags zuvor mit der 73:78-Heimpleite gegen den auswärts bis dato sieglosen Abstiegskandidaten Ehingen ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatte.

"Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen", sagte Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby über die nach Vereinsangaben einvernehmliche Trennung. Nach der Niederlage gegen Ehingen habe man erkannt, dass die bisherigen Maßnahmen "nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben". Damit sprach Willoughby unter anderem die drei Wintertransfers um den Champions-League-erprobten bosnischen Nationalspieler Adin Vrabac an.

Risse im Verhältnis zur Mannschaft?

"Bis zuletzt haben wir daran geglaubt, dass die Wende noch gelingt", sagte Willoughby, der bereits am Sonntagabend erstmals ein deutliches Bekenntnis zu seinem Trainer hatte vermissen lassen. Attarbashi wiederum zürnte ob der in seinen Augen mangelnden Einstellung seines Teams. In der Halbzeitpause gegen Ehingen hatte der Coach seinen Spieler Hrvoje Kovacevic zum Trainieren von Dreipunktewürfen herausgeschickt. Auch dies ein Ausdruck der offensichtlich schlechter werdenden Binnenklimas.

Öl ins Feuer gießen wollen die Towers deshalb nicht. "Wir haben Hamed viel zu verdanken, da er die Entwicklung der Hamburg Towers seit der Gründung des Vereins maßgeblich mitgeprägt hat", sagte Willoughby. In der Tat hatte der gebürtige Hamburger Attarbashi maßgeblichen Anteil an der grundsätzlich positiven Entwicklung und Professionalisierung des Zweitligisten. Direkt in seiner Premierensaison gelang dem 41-Jährigen der Einzug in die Play-offs. Zuletzt stagnierte der ambitionierte Pro-A-Ligist allerdings.

Barloschky wird neuer Cheftrainer

Die Aufgaben Attarbashis, der bei den Towers noch einen Vertrag bis Ende Juni besitzt, übernimmt Benka Barloschky. Nach der ersten Trainingseinheit am Montag soll der neue Headcoach erstmals am Sonnabend bei den Gladiators Trier (20 Uhr) an der Seitenlinie stehen. "Benka genießt durch seine persönliche Art und seine akribische Arbeitsweise den Respekt und das Vertrauen bei Spielern und Mitarbeitern", sagte Willoughby. Barloschky solle nun die Begeisterung der Mannschaft neu zu entfachen, um doch noch die Play-offs zu erreichen.