Hamburg. Hamburger Zweitligist verliert zum neunten Mal in zehn Spielen. Zwischen Trainer und Mannschaft schwelt ein offener Konflikt.
Diese Niederlage wird Folgen haben. Zum neunten Mal in den vergangenen zehn Spielen verloren die Hamburg Towers in der 2. Basketballbundesliga ProA, diesmal gegen das auswärts zuvor sieglose Team Ehingen mit 73:78 (62:62, 50:47, 27:33, 7:20) nach Verlängerung.
Sie fielen dadurch auf den zehnten Tabellenplatz zurück, die bisher schlechteste Saisonplatzierung. Topscorer der Towers war Jonathan Williams (15 Punkte), gefolgt von Hrvoje Kovacevic (12). Adin Vrabac hatte die Wilhelmsburger 38 Sekunden vor Schluss in die Extraspielzeit gerettet.
Trainer zürnt: „Einstellung stimmte nicht“
Schlimmer noch als die vermeidbare Pleite vor 3244 bis zum Schluss optimistischen Zuschauern in der edel-optics.de-Arena: Zwischen Hamed Attarbashi (41) und der Mannschaft ist ein offener Konflikt ausgebrochen. „Die Einstellung stimmte nicht“, zürnte der Trainer.
„Das war nicht in Ordnung, wie wir uns präsentiert haben. Wir waren zu langsam, immer ein Stück vom Gegner entfernt. Ehingen hat hart gearbeitet, wir nicht.“ Die Spieler hatten sich zu diesem Zeitpunkt in die Kabine zurückgezogen und diskutierten unter sich, wie es weitergehen soll.
„So kann es nicht weitergehen“
Eine Freistellung Attarbashis, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, hatte Sportchef Marvin Willoughby (40) bisher abgelehnt. „Wie viele Trainer hat der HSV entlassen. Zwölf? Was hat es gebracht? Nichts!“
Gleichzeitig sagte Willoughby schon vor Wochen, es werde nicht am Geld scheitern, käme man zu der Überzeugung, Attarbashi beurlauben zu müssen. Klar sei auch: „So kann es nicht weitergehen!“ Bisher fuhren die Towers eine andere Linie, holten drei neue Spieler. Die Leistungen wurden eher schlechter als besser.
Dass Attarbashi in der Halbzeitpause Kovacevic zum Trainieren von Dreipunktewürfen herausschickte, dürfte auch nicht zur Akzeptanz des Trainers im Team beigetragen haben. Der Kroate verwandelte übrigens alles sechs Würfe, im Spiel danach aber keinen mehr.
