Hamburg. Nach Stefan Schmidt verletzt sich auch Center Michael Wenzl. Der Sieg der Hamburg Towers gegen Gotha wird danach zur Nebensache.

Die Hamburg Towers erlebten am Doppelspieltag der Zweiten Basketballliga ProA ein Knieverletzungsdrama auf der Center-Position. Im Auswärtsspiel gegen den Ligaletzten Rhöndorf (92:65) am Freitag zog sich der formstarke Stefan Schmidt einen Kreuzbandriss zu, am Sonntagabend beim 76:68 (37:31)-Heimsieg gegen den Tabellendritten Gotha wurde dann der andere etatmäßige Center Michael Wenzl mit einem verdrehten, geschwollenen Knie per Trage vom Parkett gehievt. Die Diagnose stand zunächst noch aus.

„Es ist unvorstellbar, dass sich innerhalb von einem Wochenende zwei Spieler einen Kreuzbandriss zuziehen“, sagt Marvin Willoughby, der Sportliche Leiter der Towers. Doch damit nicht genug: Mit Kay Gausa, der sich im Februar am Kreuzband verletzt hatte, sind in dieser Saison schon drei Spieler mit schweren Knieverletzungen ausgefallen.

„Na toll, wir haben beide Spiele gewonnen, aber unsere Big Boys verloren“, sagte der konsternierte Towers-Coach Hamed Attarbashi. „Alle sind geschockt. Es sieht gar nicht gut aus für Mike. Ich glaube, auch für ihn ist die Saison vorbei.“ Letzter nomineller Center vor den abschließenden zwei regulären Saisonspielen in Trier und Heidelberg und den am 8. April beginnenden Play-offs ist Youngster Helge Baues, 21, der per Doppellizenz eigentlich auch Kooperationspartner Rist Wedel in der ProB-Abstiegsrunde helfen soll.

Sechster Liga-Sieg in Folge

Dabei braucht man ja mehr als eine Alternative unter den Körben nach dem Ausfall der höchsten „Türme“, dem 2,07-Meter-Mann Schmidt und dem 2,10-Meter-Riesen Wenzl. Steffen Kiese erwägt, dass neben Kapitän Robert Ferguson auch Blockexperte Jonathan Williams und Vincent Kittmann für die Rolle infrage kämen.

Wenzls Verletzung warf einen Riesenschatten über den sechsten Ligasieg in Serie vor 3100 begeisterten Fans. Bis zur zweiten Halbzeit hatte es noch halb so schlimm ausgesehen im Inselpark. Bis dahin saß nur „Steps“ Schmidt, 26, mit einer Schiene ums rechte Bein traurig auf der Bank: „Mir geht’s beschissen“, sagte er in der Halbzeitpause. Er ergänzte aber: „Mike kann mich ersetzen und der Mannschaft Impulse geben.“ Das tat Wenzl, 25, zunächst mit neun Punkten und neun Rebounds, ehe im dritten Viertel bei einer Drehbewegung sein linkes Knie wegbrach. Bazou Koné war mit 19 Punkten erneut Topscorer.