Hamburg. Basketball-Türme siegen 96:68. Erstmals trifft Talent Olinde. Hamburger Topscorer wurde einmal mehr Jonathon Williams.

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. So unkte Jan Fischer, Gesellschafter der Hamburg Towers, unter der Woche, ob die Basketball-Türme aus Wilhelmsburg nach neun Heimsiegen in Folge am vergangenen Sonntag vielleicht auch deswegen gegen Kirchheim verloren haben, um am Freitag auch die hässliche Auswärtsserie von sechs Niederlagen in Folge endlich zu durchbrechen. Eine gewagte These, die aber aufging. Sogar doppelt. So gewannen die Towers am Freitag zunächst in Chemnitz knapp mit 81:77 – und legten am Sonntag mit dem Rekordsieg von 96:68 vor 3100 Zuschauern im Inselpark gegen die Giants Leverkusen, dem Tabellenvorletzten der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro A, souverän nach.

„Nach der großen Enttäuschung gegen Kirchheim war das schon eine ziemlich gute Woche für uns“, sagte Towers-Trainer Hamed Attarbashi, der besonders mit der Drei-Punkte-Ausbeute seiner Korbjäger zufrieden sein konnte. Die Towers trafen beeindruckende 14 von 35 Versuchen jenseits der Drei-Punkte-Linie, allein Xavier Robertson (insgesamt 14 Punkte) war viermal erfolgreich. Hamburger Topscorer wurde einmal mehr Jonathon Williams, der 21 Punkte erzielte.

Am lautesten bejubelt wurden nach dem Rekordsieg allerdings weder Robertson noch Williams, sondern Talent Louis Olinde. Coach Attarbashi ließ den gerade mal 17 Jahre alten Sohn von Basketballlegende Wilbert Olinde, 60, insgesamt 6:35 Minuten auf dem Parkett – und wurde mit Olindes ersten vier Profipunkten belohnt. „Louis hat das super gemacht. Wir haben ihn in den vergangenen Wochen langsam herangeführt. Nun hat er gezeigt, dass er Qualität hat“, lobte Attarbashi, während Youngster Olinde, Schuhgröße 48,5, in der Halle noch fleißig Autogramme geben musste.

Mit nun 13 Siegen könnten die Towers der Vorjahresbilanz von 15 Erfolgen am nächsten Sonnabend (19 Uhr) in Hanau noch näherkommen, wobei Attarbashi deutlich machte, dass er nach zwei Siegen in Folge Lust auf eine neue Serie hätte. „Wir wollen nachlegen“, sagte der Coach, der „mindestens zwei Siege aus den letzten drei Saisonspielen“ intern als Ziel bis zum Ende der regulären Saison (11. März) ausgab. Vielleicht sollte der Trainer aber auch einfach mal Soziologe Fischer nach dessen Erfolgsformel fragen.