Deutschlands Abwehrrecke Jerome Boateng über den Ausfall von Neymar, Lionel Messi und sein Faible für die Seleção mit Ronaldo, Ronaldinho und Rivaldo.
Santo André. Fußballerisch wurde er in einem Käfig groß. Und das war gut so. Eingezäunt, aber auch dadurch besonders frei konnte Jerome Boateng, heute 25 Jahre alt, sein Talent im Wedding entfalten und lernte sich zu behaupten auf seinem Weg in die Bundesliga, zu Hertha BSC Berlin, zum HSV, zu Bayern München. Zwischenzeitlich spielte er bei Manchester City in der Premier League.
Bei der WM in Brasilien sagte Boateng jetzt im Abendblatt-Gespräch: „Also Brasilien hat sicherlich mehr Druck als wir. Wir machen uns nur selbst Druck, weil wir unbedingt ins Finale wollen. Bei Brasilien kommt noch der Druck von außen dazu. In Brasilien muss die Seleção nicht nur gewinnen, sie muss auch noch schön spielen. Aber heutzutage geht es nicht mehr so einfach wie früher. Nicht mal für Brasilien.“
Diese Einschätzung teilen viele. Was vor allem an der Härte des Spiels liegt, die zumindest subjektiv empfunden wird. Boateng sagte dazu: „Das habe ich auch beobachtet. Brasilien ist nicht mehr das Brasilien von früher, das alles spielerisch und technisch löst. Früher, als Ronaldo, Ronaldinho und Rivaldo noch gespielt haben, musste man einfach Brasilien-Fan sein. Ich bin da sogar nachts aufgestanden, um Spiele von ihnen zu schauen.“
Der Ausfall von Neymar sei „extrem bitter für ihn“. Aber Fred sei ebenfalls ein Schlitzohr. Allerdings, so Boateng, er wünsche sich ein Spiel gegen Messi, denn er wolle immer gegen die Besten spielen. Boateng: „Messi ist der Beste, ganz klar. Aber Argentinien muss ja auch erst einmal ins Finale kommen. Und gegen Holland wird es sicherlich nicht so einfach. Genauso wenig wie für uns gegen Brasilien.“
Das komplette Interview und die Antwort auf die Frage, warum die deutsche Aufstellung immer erst so spät feststeht, lesen Sie in der Dienstagausgabe des Hamburger Abendblatts.