Der Einsturz der Brücke in Belo Horizonte forderte zwei Todesopfer und überschattet die WM in Brasilien. Präsidentin Dilma Rousseff erklärte über Twitter ihr Mitgefühl.
Belo Horizonte. Der tödliche Einsturz einer nicht fertiggestellten Brücke in der südostbrasilianischen WM-Stadt Belo Horizonte hat die Fußballweltmeisterschaft überschattet. Ein riesiges Teilstück der Brücke brach am Donnerstag aus noch ungeklärter Ursache zusammen und begrub den vorderen Teil eines Busses sowie drei weitere Fahrzeuge unter sich. Mindestens zwei Menschen starben, 19 weitere wurden verletzt. Präsidentin Dilma Rousseff bot den Kommunalbehörden staatliche Hilfe an.
Am Unfallort bot sich den 14 angerückten Feuerwehrmannschaften ein Bild des Grauens. Neben zwei offenbar unbemannten Baulastwagen wurde auch ein Kleinwagen von der tonnenschweren Last völlig zerquetscht. Wieviele Insassen sich in dem Pkw befanden, war zunächst unklar, es dürfte jedoch kaum jemand überlebt haben. Die Bergungsmannschaften hatten Mühe, zu dem Wagen vorzudringen. Auch die Busfahrerin überlebte das Unglück nicht. 13 Bus-Insassen wurden dagegen nach Feuerwehrangaben unversehrt geborgen.
„Es war wie ein Erdbeben, der Boden hat gewaltig gewackelt“, sagte ein Augenzeuge dem Fernsehsender Globo. „Ich hörte einen ohrenbetäubenden Lärm und sah die Brücke in sich zusammenstürzen.“ Aus Trauer um die Toten wurde ein Fan-Fest in Belo Horizonte sowie das dortige Public Viewing des WM-Spiels Brasilien gegen Kolumbien abgesagt. Präsidentin Rousseff erklärte über Twitter ihre Solidarität mit den Familien der Opfer „in diesem Moment des Schmerzes“.
Die etwa fünf Kilometer vom WM-Stadion Mineirão entfernte Überführung für Schnellbusse war eines der Projekte zum Ausbau der Infrastruktur für die WM, sie wurde aber nicht mehr rechtzeitig fertig. Nun sollte sie nach Angaben der Stadtverwaltung noch im Juli fertig werden. Zum Zeitpunkt des Unfalls wurden bereits die Baugerüste entfernt.
In Belo Horizonte wurden bereits fünf WM-Spiele ausgetragen, zudem wird dort am kommenden Dienstag eines der beiden Halbfinals angepfiffen. Sollte Deutschland in die Runde der letzten vier Mannschaften vordringen, spielt das Team von Joachim Löw in Belo Horizonte.