Er hat es wieder getan: Luis Suárez sorgte mit seiner nächsten Beißattacke für einen Skandal und muss nun eine Sperre für das WM-Achtelfinale Uruguays befürchten. Die Pressestimmen im Überblick.
Natal. Wie ein Vampir, wie der „Beißer“ aus James Bond gar sah Luis Suárez nun wirklich nicht aus. Mit erhobenem Daumen eilte Uruguays Skandalstürmer nach dem 1:0 gegen Italien an den Journalisten vorbei, zeigte lachend seine Zähne und spielte dann das Unschuldslamm. „Solche Dinge passieren im Spiel. Das sollte man nicht überbewerten“, sagte der 27-Jährige, nachdem er zum dritten Mal in seiner Karriere mit einer Beiß-Attacke aufgefallen war.
„Er hat mich hart mit seiner Schulter angegangen, dabei auch mein Auge getroffen“, sagte Suárez fast schon entschuldigend über den Zusammenstoß mit Giorgio Chiellini. Seltsam nur, dass Suárez sich zuvor an die Zähne gefasst hatte, als er sich auf dem Rasen wälzte. Der Weltverband Fifa hat noch in der Nacht offiziell in Disziplinarverfahren eröffnet.
Spekuliert wird bereits über eine Sperre für den Rest der WM, zumal Suárez ein Wiederholungstäter ist. Schon 2010 bei Ajax Amsterdam und 2013 beim FC Liverpool biss er einen Gegenspieler, bekam seinen Spitznamen „Kannibale von Ajax“ und wurde jeweils lange gesperrt.
Die Pressestimmen im Überblick:
ITALIEN
„Gazzetta dello Sport“: „Wieder der Kannibale.“
„Corriere dello Sport“: „Schon zum dritten Mal. Das ist auch etwas Psychologisches. TV-Beweis für Suárez: Mindestens sieben Spiele.“
„Tuttosport“: „Luis Suárez riskiert den Rest der WM zu verpassen für einen Moment beschämenden Wahnsinns.“
URUGUAY
„El Observador“: „Bei dem mutmaßlichen Biss reagierte der Italiener mit einem Stoß, der voll in die rechte Augenhöhle ging, die sofort anschwoll.“
„El País“: „Die Medien der Welt, vor allem die in England, legten mehr Gewicht auf die mutmaßliche Aggression, die der italienische Spieler Giorgio Chiellini Luis Suárez vorwirft, als auf den Sieg von Uruguay selbst, der den Einzug ins Achtelfinale erlaubte.“
„La República“: „Die Zukunft von Suárez in den Händen der Fifa. Die Hoffnung für Suárez und den Uruguayischen Fußballverband (AUF) liegt darin, dass der Paragraf 77b ins Regelwerk 2010 eingeführt, aber noch nie angewendet wurde.“
SCHWEIZ
„Blick“: „Italien nach Witz-Rot und Beißattacke draußen“
„Neue Zürcher Zeitung“: „Suarez beißt wieder zu“
„Tages-Anzeiger“: „Erst der Pfiff, dann der Biss“
ÖSTERREICH
„Kurier“: „Uruguay ein Biss-chen besser“
„Der Standard“: „Ein Ciao mit Oberbiss“
„Kronen Zeitung“: „Der Vampir. Urus weiter, aber das war zu viel Biss“
NIEDERLANDE
Algemeen Dagblad: „Aber was am Schlimmsten ist: Suárez nimmt der WM seinen x-ten Star, indem er sich selbst auf verbrecherische Weise ausschaltete. Ronaldo scheidet morgen wahrscheinlich aus, Iniesta ist schon zu Hause, Pirlo flog raus und Rooney geht heute in die Luft. Für Robben wird es einsam an der Spitze.“
De Telegraaf: „Wieder der Kannibale.“
De Volkskrant: „Erneut siegt der Verrückte im Kopf von Suarez. Über den Verrückten im Kopf von Luis Suárez wurde fast nicht mehr geredet, weil das Fußball-Genie Luis Suárez ihn scheinbar für immer begraben hatte. Aber im Kopf des Uruguayers kam es am Dienstag erneut zum Kurzschluss.“
FRANKREICH
L'Equipe: „Suárez beißt weiter. Es war sein Glück, dass der Schiedsrichter es nicht gesehen hat. Doch eine Sanktion könnte später folgen“.
BELGIEN
„Le Soir“ „Sie legen sich miteinander an, sie drängeln und plötzlich stürzt sich Suárez auf die Schulter seines Kontrahenten wie ein Adler auf seine Beute. Und beißt ihn.“
„Het Laatste Nieuws“: „Der Zahn Gottes“