Rostock. Die Profis der Hamburger wissen beim 3:2-Sieg bei Hansa Rostock größtenteils zu überzeugen. Die Leistungen im Einzelnen.

Ein Sieg fürs Prestige und für die Fans. Durch das 3:2 bei Hansa Rostock hat der FC St. Pauli die Tabellenspitze der Zweiten Liga behauptet und sorgte für ein spielerisches Feuerwerk, das die Gastgeber nur von den Rängen zu produzieren wussten. Die Spieler in der Einzelkritik:

Vasilj: War durch die Rauchtöpfe der Hansa-Fans hinter seinem Tor bronchialerkrankungsgefährdet. Hustete den Rostocker Angreifern aber was, indem er seinen Strafraum sehr mutig und gewissenhaft beherrschte. Nur Elfmeter zu halten, ist noch nicht seine Paradedisziplin.

Wahl: Mit Feuereifer bei der Defensivarbeit, klärte mehrfach gerade rechtzeitig vor der gegnerischen Angriffsaktionen. Wagte es allerdings, für ihn höchst ungewöhnlich, auch mal einen Fehlpass zu spielen.

Smith: Verursachte den Handelfmeter vor dem 0:1. Nahezu der einzige Makel des Spielgestalters. Legte Saliakas das 1:1 auf. Schlug dazu die Rekordzahl von 19 langen Bällen, von denen 14 ankamen, die sehenswert waren wie Leuchtraketen.

Mets: Soll Juan José Perea am Trikot gezupft haben. In diesem Fall hatte Schiedsrichter Robin Braun eine kurze Lunte und entschied auf Elfmeter. Ansonsten solide Defensivleistung, wenig einflussreich nach vorn. Der schwächste der drei Verteidiger.

Saliakas (bis 90.+1): Seine Fackel zum 1:1 war nicht nur giftiger als jedes Pyrofeuer, damit könnte er auch Axel Schulz ernsthaft als Kampagnengesicht von Fackelmann gefährden. Dazu Vorlagengeber vor dem 2:1 von Hartel und mit sensationeller Zweikampfquote. Was will man mehr?

Ritzka (90.+1): Brannte auch bei seinem Kurzeinsatz.

Irvine: Löschte potenzielle Brände, bevor sie entstehen konnten, durch sein kluges Stellungsspiel und die vorbildliche Laufarbeit. Seine Abschlüsse waren allerdings zu unplatziert, hätte kurz nach der Halbzeit entweder selbst schießen oder nicht ganz so scharf auf Saad ablegen müssen.

Hartel: Der Torschütze liest nach Abendblatt-Informationen immer die Einzelkritiken und setzt die Zeitung vermutlich nicht in Brand, wenn ihm eine einfach rundum sehr gute Leistung attestiert wird.

Treu: Die Rostocker hätten sich sicher gewünscht, dass sein Einsatz so illegal wäre wie der von Pyrotechnik. Herausragend in den Zweikämpfen, sehr mobil und in dieser Form eine richtige Verstärkung.

Afolayan (bis 73.): Sein Knallkörper zum 3:1 war die Belohnung für einen guten Auftritt, den er sich auch im Gegenpressing verdiente. Muss lediglich seine Entscheidungsfindung mitunter noch etwas verbessern.

Metcalfe (ab 73.): Entwickelte keinen heißen Szenen mehr in der Schlussphase, war aber bemüht, brenzlige Situationen zu vereiteln.

Eggestein: Von Hansas Defensive so gut unter Kontrolle wie ein Rucksack voller Pyros von einem bestochenen Ordner. Machte viele Bälle fest und leitete sie sinnvoll weiter.Machte nur trotz zweier großer Chancen diesmal sein Tor nicht.

Saad (bis 85.): Der Dribblekünstler kreierte ein Chancenfeuerwerk, das in der Vorlage zu Afolayans 3:1 gipfelte. Eigentlich nie zu kontrollieren.

Amenyido (ab 85.): Der Ärger über den Kurzeinsatz dürfte angesichts des Siegs schnell verraucht sein.