Darmstadt. Der FC St. Pauli crasht die Aufstiegsparty des Zweitligaspitzenreiters und verfolgt nun den HSV. Die Jäger in der Einzelkritik.

Die Jagdsaison ist eröffnet. Nach dem spektakulären und hoch verdienten 3:0-Sieg des FC St. Pauli beim Zweitligaspitzenreiter und designierten Bundesligaaufsteiger SV Darmstadt 98 formulierten die Akteure der Kiezkicker ihre Ambitionen ungewohnt selbstbewusst. Die HSV-Jäger in der Einzelkritik.

Vasilj: Jagt nicht nur den HSV, sondern auch Heidenheims Kevin Müller, der mit 14 Spielen zu Null nur noch drei vor ihm liegt. In Darmstadt dreimal schwer gefordert, dreimal brillant.

Dzwigala: Ein Phantom eignet sich optimal als Jäger. Auch ein Phantomtorschüze. Dass er ausgerechnet Phillip Tietz zum Eigentor drangsalierte, hat eine besondere Note, da der Torjäger ihm anfangs Schwierigkeiten bereitet hatte, später aber keinen Stich mehr sah. Einer der Matchwinner.

Medic und Mets defensiv stabil

Medic: Erlegte alles, was ihm vor die Flinte kam. Zwar diesmal nur Durchschnitt in den Zweikämpfen, klärte aber gleich fünf potenziell brenzlige Situationen. Dazu im Aufbauspiel ohne Bock.

Mets: Böcke schoss der Este nur bei seinen gelegentlichen Fehlpässen. Defensiv dafür sehr stabil.

Saliakas ausnahmsweise etwas schwächer

Saliakas: Auf der rechten Seite mitunter bis ins offensive Zentrum unterwegs wie auf einer Treibjagd. Allerdings ungewohnt ineffektiv.

Irvine: Kilometersammler bei der wilden Hatz im Mittelfeld. Jagte seinen Gegenspielern beim Kopfballduell Furcht und Schrecken ein. Offensiv vereinzelte, aber furchterregende Fehlerchen dabei.

Paqarada überzeugt erneut für St. Pauli

Hartel: Blies am lautesten ins Jagdhorn: "Mal gucken, was der HSV macht." Auf dem Rasen zwar mit tiefen Laufwegen, sonst dagegen zurückhaltender.

Paqarada (bis 77.): Wäre er nicht so ein lieber Kerl, er hätte Potenzial zum Großwildjäger. Seine Flanken gehören in den Waffenschrank. Musste mit Krämpfen raus. "Ist nicht fit", witzelte sein Trainer Fabian Hürzeler daraufhin.

Ritzka (ab 77.): Jagte Darmstadt den Ball vor dem 3:0 ab, bediente Lukas Daschner dann mit dem Eishockey-Assist.

An Afolayan lief das Spiel vorbei

Afolayan (bis 81.): Kein Jäger, sondern wegen seiner enormen Schnelligkeit immer ein Gejagter. Doch diesmal jagte das Spiel am Engländer vorbei. Seine bislang schwächste Leistung bei St. Pauli.

Otto (ab 81.): Hatte das 3:0 im Köcher, das er durchdacht und besonnen erzielte.

Daschner verteilt zwei Torvorlagen

Daschner (bis 90.+1): Brachte auch dank seiner überragenden Passquote von 90 Prozent zwei Vorlagen als Trophäe nach Hause. Ein Fuchs.

Beifus (ab 90.+1): Macht noch seinen Jagdschein.

Saad im vierten Profieinsatz abgeklärt

Saad (bis 81.): Beweist in seinem erst vierten Profispiel schon die Abgeklärtheit eines Rudelführers. Schießt der Torschütze, sollte nicht nur der HSV die Luft anhalten.

Metcalfe (ab 81.): Erbeutete die drei Punkte mit.