Hamburg. Nach dem 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth haben sich die Kiezkicker ein Feierabend-Getränk redlich verdient. Na dann, Prost!

Die "Unbesiegbaren" der Zweiten Liga haben es wieder getan. Der 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth war bereits der siebte Erfolg in Serie für den FC St. Pauli. Dass die Franken ohne Zähler in die Heimat fuhren, lag vor allem an einer starken Mannschaftsleistung der Hamburger. Wer dennoch ein wenig herausragte und ein leckeres Kaltgetränk verdient hat. Die Einzelkritik:

Vasilj: Gegen einen Spielstil, den sein Trainer als „Red-Bull-Fußball“ bezeichnet, weckte ihn das frühe Gegentor schneller, als es jeder Energydrink vermocht hätte. Danach hellwach und sicher.

Medic: Wirkte beim 0:1, wie der Großteil der Defensive, als hätte er Sliwowitz statt Red Bull getrunken. Darüber hinaus aber ein fleißiger Passgeber und defensiver Abfangjäger. Letzteres ging so weit, dass er sogar Saliakas‘ Volley blockte – im Angriff allerdings.

Smith: In Skandinavien trinkt man Kaffee zum Wachwerden. Viel Kaffee. Der normalerweise extrem zuverlässige Schwede hatte wohl ein bisschen zu viel Koffein intus. Hibbeliger als sonst, eines seiner schwächeren Saisonspiele.

Mets: Der Mann mit den zweitmeisten Ballkontakten. War viel gefordert, erledigte seinen Job weitgehend sauber. Zum Runterkommen darf’s ein Vana-Tallinn-Kräuterschnaps sein.

Saliakas (ab 88.): Selten vom Ball zu trennen, hohe Passquote, ein Tor als Krönung. In dieser Verfassung langsam für die echten RB-Clubs interessant, bleibt als angehender Publikumsliebling aber am Millerntor. Darauf einen Ouzo!

Dzwigala (ab 88.): Verteidigte den Sieg gekonnt mit. Der nächste Wyborowa geht aufs Haus.

Irvine: Die Steilvorlage zu seiner Geburtstagsparty, die am Sonnabendabend für die Mannschaft steigt, lieferte er selbst: per Vorlage zum 1:1. Partydrink: Sicher nicht Wodka-O. Enjoy your stubbie, mate.

St.-Pauli-Einzelkritik: Paqarada lieferte starke Defensivleistung

Hartel: Der Kölner hat sich auf der Irvine-Feier nach gewohnt emsiger Laufleistung ein Kölsch verdient. Ansonsten ungewohnt unauffällig.

Paqarada: Erst unscheinbar und mit übermäßiger und guter Defensivarbeit beschäftigt. Letztlich übernahm der Deutsch-Kosovare wieder vollends die Kontrolle. Ihn im Sommer zu verlieren, ist so bitter wie kosovarischer Raki.

Metcalfe (bis 86.): Es gibt in Australien mittlerweile sehr guten Wein. Metcalfe, der nahezu jeden Zweikampf verlor, muss auch noch reifen, um mal richtig gut zu werden.

Fazliji (ab 86.): Der Schweizer kam rein, um die Führung so hart zu verteidigen, wie der Härdöpfel-Kartoffelschnaps aus seiner Heimat auf der Kehle brennt. Gelang ihm.

Daschner: Er darf Gideon Jung einen ausgeben aus Dankbarkeit über dessen Notbremse kurz vor der Halbzeit, die dem Spiel die Wende gab. Der Offensivmann erzwang das Foul allerdings auch durch seine klugen Laufwege.

Afolayan (bis 71.): Setzt er zum Dribbling an, kann sich sein Gegenspieler auch gleich eine britische Tea Time gönnen, so sinnlos sind alle Defensivunterfangen. Auch beim 2:1-Siegtreffer körperlich und gedanklich schneller als alle anderen. Was für ein Wintertransfer!

Maurides (ab 71.): Hatte einen Tag vor dem Spiel Geburtstag und dabei offenbar auf Caipirinha verzichtet. Die fast blitzsaubere Passquote ist bester Beleg hierfür.