Hamburg. Der 28-Jährige gilt als bester Linksverteidiger der Zweiten Liga – nun wechselt er nach Köln. Das sagt er zu seiner Entscheidung.
Die 100, das ist sein Ziel. 91 Pflichtspiele für den FC St. Pauli hat Leart Paqarada (28) bestritten, seit er im Sommer 2020 vom SV Sandhausen gekommen war. Elf Partien stehen noch an, bevor der Deutsch-Kosovare seine Siebensachen packt und weiterzieht Richtung 1. FC Köln und Bundesliga. „100 Spiele, das wäre cool“, sagt er, „und mir ist wichtig, es mit 100 Prozent Herz und Leidenschaft zu Ende zu bringen.“
Am 23. Januar verkündeten die Vereine, was ohnehin viele geahnt hatten. Der beste Linksverteidiger der Zweiten Liga in den vergangenen beiden Saisons werde sein Arbeitspapier in Hamburg nicht verlängern, sondern seinen Traum von der Bundesliga woanders wahr machen. „Sportchef Andreas Bornemann hat meine Entscheidung akzeptiert und verstanden“, erzählt Paqarada.
Leart Paqarada: Für den Linksverteidiger geht es zum 1. FC Köln
Wenn alles sauber läuft, dann akzeptieren auch die Fans solche Lebensentscheidungen. Das ist dem Vater zweier Töchter wichtig. „Es ist es normal, dass die Zuschauer sich fragen, spielt das Herz noch mit, kann er die Mannschaft noch führen“, weiß der gebürtige Aachener, „aber ich finde schon, dass ich alles gebe, und ich glaube, das kommt auch so rüber.“
Die starken Leistungen von St. Paulis Nummer 23 sowie des gesamten Teams nach der Winterpause helfen sicherlich dabei, enttäuschte Anhänger gnädig zu stimmen. „Bis auf die Wohnungssuche habe ich das Thema Köln überhaupt noch nicht im Kopf“, sagt er, „ich blicke sicher auch mit einem weinenden Auge dem Abschied entgegen. Ich bin St. Pauli sehr dankbar, hatte eine sehr schöne Zeit hier und habe sie immer noch.“
Bei der EM möchte er unbedingt auf dem Platz stehen
Denn es läuft gerade bei „Paqa“. Auch sein Comeback nach anderthalb Jahren Pause aus persönlichen Gründen in Kosovos Nationalmannschaft steht bevor. Für die EM-Qualifikationsspiele am 25. März gegen Israel und 28. März gegen Andorra wird er nominiert werden, weiß er: „Ich bin heiß darauf, die EM-Quali für das Land zu spielen. Das ist auch emotional.“
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Bis es so weit ist, stehen mit St. Pauli noch zwei Partien an. Am Sonnabend (13 Uhr/Sky) kommt die SpVgg Greuther Fürth ans Millerntor, am Sonntag darauf (13.30/Sky) geht es nach Sandhausen. Zwei Spiele, mit denen die Mannschaft einen neuen Clubrekord von acht Siegen in Folge aufstellen könnte. Die bisherige Bestmarke von sieben Siegen gelang dem Verein am Ende der Zweitligasaison 1974/75 unter Trainer Kurt Krause.
„Ich glaube, dass wir uns mit den zwei Spielen vor der Länderspielpause eine gute Ausgangslage verschaffen können“, meint der Mannschaftskapitän, „dann schauen wir mal, wohin es noch gehen kann. Mir macht es gerade riesig Spaß, und ich habe das Gefühl, die Saison kann gern noch ein bisschen so weitergehen.“
Ex-Nationalspieler Max Kruse (34) wird beim Abschiedsspiel für Jan-Philipp Kalla (36) am 25. März (15.30 Uhr) auflaufen. Der vereinslose Stürmer war von 2009 bis 2012 gemeinsam mit „Schnecke“ bei St. Pauli aktiv.