Paderborn. Der FC St. Pauli bleibt die Mannschaft der Stunde in der Zweiten Liga. Warum? Weil der Kiezclub im Kollektiv überzeugt.

Der "Sixpack" des FC St. Pauli ist perfekt. Das 2:1 beim SC Paderborn war der sechste Sieg in Folge. Derzeit deutet alles daraufhin, dass der Kiezclub noch in die Bundesliga-Aufstiegskampf eingreift. Auch bei den Ostwestfalen zeigte das Team von Trainer Fabian Hürzeler eine starke Mannschaftsleistung. Die Einzelkritik:

Vasilj: Man sollte es als Akt der Nächstenliebe ansehen, dass er im katholischen Paderborn das Eigentor von Mets auflegte. Ansonsten raubte er anstatt zu geben, nämlich dem SCP den Nerv.

Medic: Vom Räuber zum Retter, der mehrfach entscheidend klärte.

Smith: Ein Auftritt so unaufgeregt wie die Atmosphäre im Stadion. War zwar schon mal stärker in den Zweikämpfen, aber nie wichtiger für seine Mannschaft.

Mets: Gott erschuf in seinem Zorn Bielefeld und Paderborn, heißt es. Noch zorniger nach seinem unglücklichen Eigentor war nur Mets und kämpfte sich danach in und durch jedes Duell.

Saliakas: Seine Flanken wären auch noch punktgenau in Bielefeld angekommen. Bereitete das 2:0 mustergültig vor.

Irvine: Schien das Stadion mit dem daneben befindlichen Baumarkt verwechselt zu haben. Ging rabiat zur Sache wie ein Heimwerker.

St.-Pauli-Einzelkritik: Was Hartel und Paderborns Innenstadt gemeinsam haben

Hartel: Wieder eminent wichtig. Dabei fällt der wohl feinste Fußballer im Team neben seinen schillernderen Kollegen häufig nicht ganz so auf. Unterschätzt wie die Paderborner Innenstadt.

Paqarada: Stattete anscheinend dem benachbarten Möbelhaus einen Besuch ab, um seinen Umzug im Sommer nach Köln zu planen. Jedenfalls lange nicht zu sehen, letztlich reicht aber selbst das, um ihm eine solide Leistung auszustellen.

Metcalfe (bis 70.): Sein zu Rückrundenbeginn vergoldeter linker Fuß hat wieder Hautfarbe angenommen.

Maurides (ab 70.): Braucht nicht ins Möbelhaus, ist schon ein Schrank. Als dieser maßgeblich daran beteiligt, Bälle festzumachen.

Daschner (bis 90.): Verwandelte die Home Deluxe Arena zur Daschner Deluxe Arena. Absolut überragend im Abschluss, im Anlaufen und mitunter auch im Aufbau.

Otto (ab 90.): Sofern er sich über sein Reservistendasein ärgert, sollte er mal bei Sturmkollege Johannes Eggestein nachfragen.

Afolayan (bis 81.): Wäre mit seinem Tempo fast auf der benachbarten A33 geblitzt worden. Wieder eine Topshow mit Abzügen in der Chancenverwertungsnote.

Fazliji (ab 81.): Eigentlich ein personifizierter Paderborner. Unauffällig, aber ansprechend.