Hamburg. Paqarada im Nasch-Modus, Smith wird zum braun-weißen Teufel und Torschütze Metcalfe war bissig, biestig oder vereinfacht: in Bestform.

Der FC St. Pauli hat seine Erfolgsserie unter seinem neuen Trainer Fabian Hürzeler in der 2. Bundesliga fortgesetzt. Die Hamburger setzten sich am Sonntag gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 (0:0) durch. Sie feierten damit unter Hürzeler im dritten Rückrunden-Spiel den dritten Sieg und blieben zum dritten Mal ohne Gegentor.

Der Australier Connor Metcalfe erzielte in der 72. Minute nach einem Klasse-Pass von Eric Smith den entscheidenden Treffer. Die Einzelkritik der Kiezkicker:

Vasilj: Musste Hampelmänner machen, um zwischenzeitlich vor Beschäftigungslosigkeit nicht zu erfrieren. War aber Superman, wenn er mal gefordert war.

Einzelkritik St. Pauli: Medic umarmt Boyd

Medic: Dass internationaler Tag der Umarmung war, bekam Torjäger Terrance Boyd mehrfach zu spüren. Klammerte auch den Sieg per Rettungstat fest.

Smith: Wurde für die Roten Teufel per diabolischem Chippass zu Metcalfe zum Braun-Weißen Teufel.

Mets: Paar Unsicherheiten, ansonsten solide Defensivleistung. So unauffällig, dass man ihn fast so vergessen konnte wie den Fakt, dass Lauterns Erik Durm Weltmeister war.

Saliakas: Seine Flanken sind eine Mischung aus gemeingefährlich und gefühlvoll. Gegen einen gemeinen Gegner, der den Strafraum zustellte, fehlte ihm das Gefühl, wann wirklich per Flanke Gefahr entstehen könnte.

Irvine: Wäre der Australier kein Vorzeigeprofi, der keine schmutzigen Geschäfte macht, wäre sein Pakt mit dem Teufel folgender gewesen: Alle Zweikämpfe zu gewinnen. Essenziell zum Sieg.

Einzelkritik St. Pauli: Paqarada im Nasch-Modus

Hartel: Freiester Radikaler Deutschlands nach AfD-Rechtsaußen Bernd Höcke, der natürlich am Millerntor keinen Platz hat. Hartel stattdessen war überall zu finden, aber nicht überall effektiv.

Paqarada: Vernaschte seine Gegenspieler wie der Pfälzer Saumagen. Meiste Ballkontakte, meiste Flanken, meiste alles Mögliche. Allerdings: Zum Michelin-Stern fehlte eine Torbeteiligung als Zutat.

Metcalfe (bis 80.): Der Teufel trägt auf St. Pauli bestimmt nicht Prada, aber ein Babyface. Bissig, biestig, Bestform.

Maurides (ab 80.): Apropos bissig. Fügte sich mit hartem Einsatz und gelber Karte gleich bestens ein.

Daschner (bis 90.+1): Mit Robin Bormuth derart innig im Duell, dass der Eindruck entstand, die beiden befinden sich auf einem verfrühten Valentinstagsdate. Das passende Geschenk hatte Daschner dabei, als er aus naher Distanz übers Tor schoss.

Otto (ab 90.+1): Einmal Einsatz- und Siegprämie, bitte.

Afolayan (bis 87.): Setzte er zum Sprint an, ließ das Raunen im Stadion selbst den Betzenberg noch beben. Mehr aber auch nicht.

Matanovic (ab 87.): Ihn gibt es – wie Durm – tatsächlich auch noch.

Die Statistik:

  • FC St. Pauli: Vasilj – Medic, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Paqarada – Metcalfe (80. Maurides), Daschner, Afolayan (87. Matanovic).
  • 1. FC Kaiserslautern: Luthe – Zimmer, Kraus, Bormuth, Durm – Niehues (60. Hercher), Rapp – Opoku (60. Zolinski), Hanslik (46. Ritter), Redondo (76. Lobinger) – Boyd (80. De Preville).
  • Tor: 1:0 Metcalfe (72.).
  • Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart).
  • Zuschauer: 29.456 (ausverkauft).
  • Gelbe Karten: Smith (4), Saliakas (5), Afolayan, Maurides – Rapp, Opoku, Kraus, Zolinski, Ritter (2).