Hamburg. Der gebürtige Warschauer gilt als vielseitig einsetzbare „Allzweckwaffe“. Doch es gibt weitere Gründe seinen Vertrag zu verlängern.

Adam Dzwigala humpelte vom Platz. Mitten im Kleinfeldturnier gegen Ende des intensiven Trainings am Mittwoch musste der polnische Abwehrspieler des FC St. Pauli abbrechen. Ein Schreckmoment – der 27-Jährige hat sich seit dem Spätherbst den Platz rechts in der Dreierabwehrkette gesichert, während links noch Zugang Karol Mets und Jakov Medic um den Platz konkurrieren. „Alles gut“, sagte Dzwigala jedoch nach kurzer Behandlung, „ich habe mir nur den Knöchel verdreht, es ist nichts Schlimmes.“ Aufatmen.

Seit Dezember 2020 kickt Dzwigala am Millerntor, er war arbeitslos und damit ablösefrei, bevor er nach Hamburg kam. Der gebürtige Warschauer galt als vielseitig einsetzbare „Allzweckwaffe“, der auch regelmäßig als Rechtsverteidiger aushalf oder sogar im defensiven Mittelfeld.

Der Allrounder des FC St. Pauli ist am liebsten Innenverteidiger

„Ich bin glücklich damit, dass der Coach mich auf verschiedenen Positionen nutzen kann“, sagt er, „aber meine eigentliche Position ist Innenverteidiger, und ich hoffe, ich kann auf dieser Position auch im ersten Rückrundenspiel beim 1. FC Nürnberg starten.“

Da eine Rückkehr des an einer Schambeinentzündung leidenden David Nemeth immer noch nicht absehbar ist, stehen die Chancen dafür bestens. Bei der Generalprobe an diesem Sonnabend (13.30 Uhr) im Millerntor-Stadion gegen den dänischen Pokalsieger FC Midtjylland wird er sicherlich auflaufen. Zudem spricht einiges dafür, dass Dzwigalas im Sommer auslaufender Vertrag erneut verlängert wird. Dann aber idealerweise ohne die wochenlange Hängepartie vom vergangenen Sommer.

Adam Dzwigala fühlt sich auch emotional mit Hamburg verbunden

„Ich würde sehr gerne bleiben, ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt er, „ich habe hier gerade die beste Zeit meiner Karriere.“ Auch privat ist alles im Lot, Tochter Felicja wurde vor anderthalb Jahren in Hamburg geboren – „das wird mich auch immer sentimental mit der Stadt verbinden.“

Laut der Internetseite „One Football“ sind die Verhandlungen zwischen dem FC St. Pauli und dem englischen Angreifer Oladapo Afolayan (25) auf der Zielgerade. Dessen Club, der englische Drittligist Bolton Wanderers, würde demnach bereits ohne den Spieler planen, der sich bereits von der Mannschaft und dem Trainer- und Betreuerstab verabschiedet haben soll.