Hamburg. Abwehrspieler Fazliji prüfte seinen Torhüter Vasilj. Irvine muss das 1:0 machen. Ein St. Paulianer stand kurz vorm Platzverweis.

Der FC St. Pauli hat nach einer starken Vorstellung Tabellenführer Darmstadt 98 ein 1:1 (0:0)-Unentschieden abgetrotzt. Es war sogar mehr drin, doch am Ende haderte der Kiezclub mal wieder mit der eigenen Chancenverwertung. Die Einzelkritik der St. Paulianer:

Vasilj: War bei der unbeabsichtigten Prüfung seines Teamkollegen Fazliji gleich hellwach und reagierte stark. Danach war er zunächst mehr mit den Füßen als mit den Händen gefordert. Später zeigte er, dass er auch sein eigentliches Handwerk beherrscht. Beim Gegentor machtlos.

Saliakas (bis 76.): Der Rechtsverteidiger weniger offensive Szenen als sein Gegenüber Paqarada, dennoch wurde es meist gefährlich für Darmstadt, wenn er die Bälle von außen in den Strafraum brachte. Am Ende war er gelb-rot-gefährdet.

Zander (ab 76.): Ackerte noch eine Viertelstunde mit.

Dzwigala: Hatte einige harte Duelle mit 98-Torjäger Tietz zu bestreiten und musste dabei selbst einiges einstecken.

Smith: Der mittlere Innenverteidiger hatte gut damit zu tun, seine Nebenleute Dzwigala und Fazliji zu unterstützen, um Darmstadts gefährliches Sturmduo Tietz/Manu unter Kontrolle zu behalten. Schoss einen gefährlichen Freistoß.

Fazliji (bis 68.): Hatte mit dem missglückten Kopfball Richtung eigenes Tor die erste auffällige Szene des Spiels. Der kosovarische Nationalspieler ließ sich davon aber nicht verunsichern, handelte sich aber mit einem Foul am flinken Manu Gelb ein.

Metcalfe (ab 68.): War mir seiner Fußspitze gleich der Vorbereiter des 1:1. Danach weiter sehr aktiv.

St. Paulis Einzelkritik: Alles über Paqarada

Paqarada: Wieder einmal liefen die meisten Angriffe über den aktiven Linksverteidiger, der in höchster Not auf der Linie retten musste (50.).

Aremu (bis 68.): Bei seinem Pflichtspieljubiläum knüpfte er an seine zuletzt ansprechenden Vorstellungen an. Dieses Niveau darf er auch in den kommenden 50 Spielen an den Tag legen. Leistete sich kurz vor der Auswechslung ein Frustfoul.

Eggestein (ab 68.): Der Stürmer war sofort am 1:1-Ausgleich beteiligt und brachte Schwung ins Spiel.

Irvine: Vergab St. Paulis beste Torchance der ersten Halbzeit, als er frei auf Torwart Schuhen zulief und an ihm scheiterte. Ließ sich vor dem 0:1 von Torschütze Ronstadt austanzen. Immer wieder an Offensivaktionen beteiligt.

Hartel: In seinem 50. Pflichtspiel für St. Pauli hatte der Mittelfeldspieler schon nach gut 20 Minuten drei Torschüsse zu Buche stehen, die aber allesamt zu harmlos waren. Kämpfte und rannte unermüdlich bis zum Schluss.

St. Paulis Einzelkritik: Daschner plötzlich eiskalt

Daschner (bis 89.): Verpasste früh das Zuspiel von Hartel und damit das 1:0. Bei allem Engagement wurden seine Tempodefizite mehrmals deutlich, beim 1:1 aber nutzte er seine Chance eiskalt.

Boukhalfa (ab 89.): Kämpfte auch noch mit.

Amenyido (bis 68.): Der Stürmer präsentierte sich flink, trickreich, aber im Abschluss einfach nicht cool genug. Auch seine technischen Mängel bei der Ballannahme konnte er nicht immer verbergen.

Otto (ab 68.): War sofort im Match und brachte seine Physis ins Spiel.

Die Statistik

  • St. Pauli: Vasilj - Dzwigala, Smith, Fazliji (68. Metcalfe) - Saliakas (76. Zander), Paqarada - Irvine, Aremu (68. Johannes Eggestein), Hartel - Amenyido (68. Otto), Daschner (89. Boukhalfa). - Trainer: Schultz
  • Darmstadt: Schuhen - Pfeiffer, Jannik Müller (66. Karic), Zimmermann - Bader, Tobias Kempe (90.+3 Leipold), Ronstadt (79. Vilhelmsson), Holland - Tietz, Mehlem (79. Ben Balla), Manu (90.+3 Riedel. - Trainer: Lieberknecht
  • Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
  • Tore: 0:1 Ronstadt (60.), 1:1 Daschner (69.)
  • Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
  • Gelbe Karten: Fazliji (2), Saliakas (3), Aremu (2) - Mehlem (4)
  • Torschüsse: 23:15
  • Ecken: 6:6
  • Ballbesitz: 54:46 Prozent
  • Zweikämpfe: 87:73