Bielefeld. Beim 0:2 bei Arminia Bielefeld tat sich der Kiezclub schwer. Gegen den Tabellenletzten konnte kaum ein Spieler restlos überzeugen.
Nach Derbylust kam Auswärtsfrust. Der FC St. Pauli unterlag eine Woche nach dem 3:0-Sieg gegen den HSV beim Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld mit 0:2 und untermauerte so einmal mehr die Auswärtsphobie. "Das ist wohl so ein St.-Pauli-Ding", sagte Sportdirektor Andreas Bornemann vor der Partie. In den Worten schwang aber die Hoffnung mit, dass sich das endlich mal ändert. Doch dafür reichte die Leistung auf der legendären "Alm" nicht. Die Einzelkritik:
Vasilij: Der Keeper war in der ersten Hälfte praktisch beschäftigungslos, musste später sogar seine Kompetenz im Kopfballspiel demonstrieren.
Saliakas: Ohne die 120 Pokalminuten in den Beinen nutzte er seine Frische dazu, auf seiner rechten Außenbahn hinten, vorn und in der Mitte präsent zu sein. Baute in Hälfte zwei dennoch ab.
Dzwigala (bis 81.): Wenn ein Innenverteidiger nicht groß auffällt, macht er in der Defensive meist einen guten Job. Genau dies traf auf den Polen lange Zeit zu.
Ritzka (ab 81.): War auch noch dabei.
Smith: Hatte Bielefelds „Fußballgott“ Fabian Klos, der etwas überraschend ins Team gekommen war und nach einer knappen Stunde Feierabend hatte, gut unter Kontrolle. Mit Klos‘ Nachfolger Serra hatte er bedeutend mehr Mühe und ließ ihn vor dem 0.1 entwischen.
Fazliji: Spielte als linker Innenverteidiger zunächst sehr aufmerksam und sicher, dann aber verschätzte er sich und verlor das Kopfballduell gegen Serra beim 0:2.
Paqarada: Der Linksverteidiger trug diesmal wieder die Kapitänsbinde und hielt sich gefühlt mehr in der gegnerischen als der eigenen Spielfeldhälfte auf. Seine Flanken fehlte es diesmal aber ungewohnt oft an Präzision. Dazu leistete er ich ein paar Ballverluste.
Aremu (bis 81.): Der „Sechser“ stellt immer mehr unter Beweis, dass er nicht nur robust Bälle erobern, sondern auch technisch sehr sauber verarbeiten kann. Schlug in Halbzeit eins auch sehr präzise Diagonalpässe meist auf die Linksaußenposition. Bekam später Probleme mit den stärken werdenden Bielefeldern.
Metcalfe (ab 81.): Ging leicht angeschlagen ins Spiel und blieb ohne auffällige Szene.
Irvine (bis 88.): Wieder sehr eifrig und mit großem Aktionsradius. Die genialen Momente aber fehlten seinem Spiel diesmal. Baute in der zweiten Halbzeit ab.
Eggestein (ab 88.): Trat nicht mehr groß in Erscheinung. Als er reinkam, was das Spiel entschieden.
St.-Pauli-Einzelkritik: Daschner verzettelte sich zu oft
Hartel: Ließ die große Chance zur 1:0-Führung aus, als er allein vor Fraisl auftauchte, aber am Torwart scheiterte. Zudem verlor der Ex-Armine vor dem 0:1 unnötig den Ball und wurde so zur tragischen Figur.
Daschner (bis 81.): Wurde wieder als Stürmer aufgeboten und hatte er einige vielversprechende Szenen, in denen er sich aber zu oft verzettelte.
Matanovic (ab 81.): Hatte in den Schlussminuten keine erfolgversprechende Szene.
Amenyido (bis 64.): Fleiß, vor allem beim Anlaufen der gegnerischen Abwehrspieler, konnte man ihm nicht absprechen, er verriet aber einige technische Mängel bei der Ballannahme.
Otto (ab 64.): Der Stadtderby-Torschütze blieb in der halben Stunde, in der er auf dem Rasen war, ohne Torschuss.